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Gestern und heute: haufenweise Betrugsanrufe im Hinterland

Im „halben Hinterland“ haben gestern und heute (2. August) Betrüger massiv herumtelefoniert, um an anderer Leute Geld zu kommen. telefonieren derzeit mal wieder im Landkreis Marburg-Biedenkopf und versuchen, ans Geld der Opfer zu kommen. Am Mittwoch war es ein Anruf in Eckelshausen, heute gab es bisher mindestens fünf weitere Anrufe in Bad Endbach, Angelburg, Gladenbach und Marburg. Glücklicherweise blieben die Betrüger bislang erfolglos. In einem Fall bewahrte allerdings nur der zufällig rechtzeitig zurückkehrende Sohn seine Mutter vor dem Verlust von mehreren Tausend Euro.

Keine Taste drücken!

In dieser neuerlichen Anrufserie versuchten es sowohl Männer als auch Frauen am Telefon. Sie variierten jeweils die Storys. In Eckelshausen und Bad Endbach erklärte die Anruferin, dass ein Pfändungsbeschluss vorläge. Sie forderte danach auf, beim Wunsch einer außergerichtlichen Einigung die Taste 1 ansonsten die Taste 2 zu drücken.

Oft haben gerade ältere Menschen größere Geldsummen zuhause. Trickbetrüger versuchen, daran zu kommen. (Foto: Niels Steeman)
Hierauf gingen die Angerufenen glücklicherweise nicht ein und legten auf.
In Angelburg und bei zwei Anrufen in Marburg gingen Männer in typischer Enkeltrickmanier vor. Sie sagten zunächst nur „Hier ist dein Sohn“ oder „Hier ist dein alter Freund“. In zwei Fällen legten die Angerufenen nach kurzen Wortwechseln auf, weil sie den Trick durchschauten. In einem Fall dauerte das Gespräch an, bis der Betrüger seinen Wunsch nach kurzfristig benötigtem Geld zum Erwerb einer Immobilie Ausdruck verliehen hatte und war dann zu Ende. In Gladenbach forderte die angebliche Nichte von der Oma Geld für eine Immobilie. Die 80-Jährige hatte wohl schon mehrere Tausend Euro abgeholt, als der Sohn bei ihr auftauchte und damit den Verlust glücklicherweise verhinderte.

Nicht überrumpeln lassen

Die Polizei kann nur immer wieder vor derartigen Anrufen warnen. „Lassen Sie sich am Telefon nicht überrumpeln. Sobald es am Telefon ums Geld oder Wertsachen geht, müssen alle Alarmglocken schrillen“, sagt Polizeisprecher Martin Ahlich. „Die Betrüger schrecken selbst vor Kontrollanrufen nicht zurück, bei denen sie sich als Polizeibeamte ausgeben. Auch aus den Nummern, die im Display des Telefons erscheinen, lassen sich nicht unbedingt Rückschlüsse auf den tatsächlichen Anschlussinhaber ziehen. Es gibt technische Möglichkeiten, die erscheinenden Rufnummern zu manipulieren.“ Nur wer die Tricks und Maschen der Betrüger kennt, wird nicht ihr Opfer. Als oberster Grundsatz gilt daher: Niemals bei einem fragwürdigen Anruf irgendwelche Tasten drücken und auch nie die Rückruftaste betätigen. Lieber immer selbst unter der bekannten oder selbst herausgesuchten Telefonnummer den angeblichen Anrufer zurückrufen.
Weitere Informationen über die Vorgehensweisen der Betrüger am Telefon und Tipps, wie man sich vor ihnen schützen kann, stehen im Internet unter www.polizei.hessen.de in der Rubrik Prävention oder unter www.polizei-beratung.de