Wallauer Mädchen bestickte diese Schürze
Das junge Mädchen aus Wallau, das diese Schürze bestickte, starb mit nur 17 Jahren. Das „Waller Maadche'“ hat zuvor diese Schürze bestickt, die jetzt als Exponat des Monats im Hinterlandmuseum zu besichtigen ist. Exponate des Monats sind aktuell genaugenommen drei baumwollene Stoffschürzen in den Farben weiß und schwarz.
Monika Strohmann aus Biedenkopf hat die Schürzen dem Museum gestiftet. Die beiden weißen Schürzen wurden vermutlich Anfang der 1940er Jahre durch Elli Homrighausen von Hand bestickt. Die Schürzen erweitern die Museumssammlung von „Gegenständen aus dem Frauenleben in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“.
Aufwändige Stickereien
Die Schürze ist mit Blumen-Verzierungen bestickt. Die rot und blau bestickte Schürze wurde mit geometrischen Mustern verziert. Beide Schürzen wurden auch im Randbereich gesäumt. Die Schürzen wurden von Elli Homrighausen verziert. Die schwarze, unbestickte Halbschürze gehörte wohl Ellis Mutter Anna und wurde laut Stifterin bei Beerdigungskaffees getragen.
Elli starb mit 17 Jahren
Zur Schenkung der Schürzen zugehörig ist ein kleines Täschchen aus weißem Stoff, und den Initialen „EH“. Elli Homrighausen wurde 1927 in Wallau an der Lahn geboren und besuchte 1943/44 die städtische Haushaltungs- und Gewerbeschule für Mädchen in Marburg. Sie starb im Alter von nur 17 Jahren im Oktober 1944 an den Folgen eines Bombenangriffes auf Wallau.
Sozialer Status erkennbar
Die Schürze war vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil der weiblichen bürgerlichen Alltagskleidung. Auch an ihnen, wie an den übrigen Kleidungsstücken einer Tracht kann man übrigens den emotionalen oder sozialen Status einer Trägerin ablesen.