Backland.News
Gladenbach,  Polizeiberichte

Enkeltrick-Betrüger rufen jetzt auch im Hinterland an

Insgesamt sieben Fälle von versuchtem Telefonbetrug hat allein am Mittwochnachmittag die Polizei in Gladenbach und in einigen Ortsteilen registriert: Aufgrund der ständigen Berichterstattung in den Medien scheint die Sensibilisierung der Bevölkerung aber zum Glück zu fruchten. Alle Angerufenen kannten die Masche bereits, ließen sich nicht auf das perfide Spiel ein, legten auf und alarmierten die Polizei.

Am Nachmittag

Die Betrüger wurden zwischen 15 und 16 Uhr aktiv und tischten den ausgesuchten Opfern die bestens bekannte Geschichte von den festgenommenen Einbrechern auf. Wieder einmal versuchten die Betrüger den Opfern zu suggerieren, es seien sensible Daten bei den Dieben aufgefunden worden. Die Fragen der Täter nach Bargeld und Schmuck liefen allerdings ins Leere.
Die Ermittler bitten Personen, die einen ähnlichen Anruf erhalten und sich bisher nicht gemeldet haben, melden sich bitte beim Fachkommissariat der Kriminalpolizei in Marburg, Telefon 06421- 4060 auf.

Die Täter rufen meist ältere Menschen an. Durch geschickte Gesprächsführung täuschen sie vor, dass sie Beamte der Polizei oder der Staatsanwaltschaft sind. (Foto: J. Reardan)

Die Täter rufen meist ältere Menschen an. Durch geschickte Gesprächsführung täuschen die Anrufer vor, dass sie Beamte der örtlichen Polizei, der Staatsanwaltschaft oder des Bundeskriminalamtes sind und dass sich die Opfer (Angerufenen) in einer Gefährdungslage befinden.

Alle Ersparnisse

Die Betroffenen werden zu absoluter Verschwiegenheit gegenüber Jedermann verpflichtet, insbesondere gegenüber der örtlichen Polizei, den Bankmitarbeitern sowie Familienangehörigen. Den Anrufern, gelingt es nicht selten, ihre Opfer dahingehend zu manipulieren, dass diese ihre kompletten Ersparnisse abheben und an vermeintliche Polizisten, Beamte des BKA oder Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft übergeben oder an Personen im Ausland überweisen.

Falsche Nummer

An entsprechenden Telefonen der Opfer erscheinen oftmals die „echten“ Rufnummern von Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Polizeidienststellen. Teilweise erscheint aber auch hinter der Ortskennung die 110 – was es so jedoch nicht gibt. Die erscheinende Nummer im Display ist als absolut kein Kriterium dafür, dass tatsächlich derjenige anruft, der normalerweise unter dieser Nummer erreichbar ist.