Großes Interesse am Klima-Aktionsplan
Der Prozess erfordert einen langen Atem, Akzeptanz und die Bereitschaft mitzumachen. Aber: Das Interesse ist groß, viele Menschen sind hoch motiviert, in Marburg den Weg zur klimaneutralen Stadt 2030 mitzugestalten. Rund 260 Interessierte diskutierten im Marburger TTZ und brachten ihre Vorschläge ein.
Hohe Messlatte
„Wir hängen uns die Messlatte hoch, damit wir so weit wie möglich kommen“, sagte Oberbürgermeister Thomas Spies zur Eröffnung der Veranstaltung „Marburg auf dem Weg zum Klima-Aktionsplan 2030“ im Technologie- und Tagungszentrum (TTZ). „Dabei wollen wir effizient und sozial fair vorgehen“, so das Stadtoberhaupt. Die Moderation des Abends gestalteten Sirin Bernshausen und Dominik Werner vom „kollektiv von morgen“.
Der große Saal des TTZ war voll besetzt. Unter den rund 260 Gästen waren Menschen jeglichen Alters. Die Veranstaltung bestand aus zwei Teilen: Nach Redebeiträgen von Vertretern der Stadt sowie Klima-Aktivistinnen und einer Performance des „Fast-Forward-Theatres“ fanden sich die Besucher im zweiten Teil des Abends an Tischen zu verschiedenen Themen zusammen, um zuerst Wünsche und Ziele zu formulieren sowie dann auch Ideen und Maßnahmen für den Klima-Aktionsplan zu sammeln.
Viele Ideen
Es erläuterte Klimaschutzbeauftragte Wiebke Smeulders anhand einer Grafik beispielsweise, dass das Verbrennen von Gas und Heizöl rund 50 Prozent aller Emissionen in der Stadt verursacht; rund 30 Prozent entstehen durch den Stromverbrauch und etwa 20 Prozent durch den Verkehr. Im Foyer und verschiedenen Workshop-Räumen des TTZ verteilt arbeiteten die Teilnehmenden an ihren Wünschen, Zielen und Maßnahmen. Jede Gruppe hatte ein Plakat mit einer Zeitachse bis 2030, auf der sie mögliche Maßnahmen anheften konnte. Die Teilnehmer diskutierten angeregt, und schnell schmückten bunte Zettel mit allerhand Ideen die Plakate. Während der Gespräche fertigte Diplom-Designer Christoph Illigens ein sogenanntes „Graphic Recording“ an, das die Ergebnisse kreativ dokumentiert.
„Mit einer so großen Fülle von Ideen haben wir nicht gerechnet“, merkte Spies erfreut an. Die Vorschläge werden nun vom „kollektiv von morgen“ dokumentiert; die Ergebnisse sind in Kürze für alle Interessierten öffentlich einsehbar. Sie fließen in den Klima-Aktionsplan 2030 ein.