In Wallau entsteht ein Generationenplatz
„Spiel- und Begegnungsräume im Freien für alle Generationen sind das Ergebnis fachübergreifender Überlegungen. Sie sind die Alternative für Kinderspiel- und Seniorenspielplätze“, heißt es auf der Seite des „Forschungszentrums für Frei- und Spielraumplanung“ (FFS) Hohenahr. Das FFS-Team plant derzeit einen solchen Generationenplatz in Wallau – auf dem ehemaligen Schwimmbadgelände. Rund 14 Jahre ist es inzwischen her, dass das Hallenbad in Wallau geschlossen wurde. Und endlich nehmen Pläne konkrete Gestalt an.
Ein Teil ist Bauland
Inzwischen wurde von den ungefähr 10.000 Quadratmetern die das ehemalige Badgelände beinhaltete, 4.300 Quadratmeter als Bauland verkauft. Das Freizeitgelände das jetzt in der Planung steht, umfasst noch 4.150 Quadratmeter und ist durch einen Grünstreifen vom Baugebiet räumlich etwas abgesetzt. Der Bebauungsplan wurde entsprechend angepasst und ist als Satzung beschlossen. Eine Entwurfsplanung, in der sich auch die Ergebnisse von Bürgerbeteiligungen wiederfinden, nebst Kostenberechnung liegt vor. Auf den Cent genau ist das Projekt „Neuanlage Generationenpark in Wallau“ nun mit 754.251,64 Euro veranschlagt.
Wer soll das bezahlen?
Wie sich das Ganze finanzieren soll? Nun: Im Haushaltsplan 2019 sind für die Neugestaltung des ehemaligen Badgeländes in Wallau 225.000 Euro als Investitionsmittel genehmigt. Zusätzlich wurden im Haushaltplan 2020 Mittel in Höhe von 515.000 Euro angemeldet. Dies ergibt den für die Umsetzung der Maßnahme (Bauleistungen, Objektplanung und -betreuung) notwendigen Gesamtbetrag von 740.000 Euro. Davon entsprechen 74.000 Euro dem Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent. Die Maßnahme wird nämlich durch das Förderprogramm „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“ durch den Bund und das Land Hessen mit 90 Prozent gefördert. Dies entspricht einer Einzahlung von 666.000 Euro.
Und so wird’s werden: Durch die Anlage zieht sich ein Wegenetz als Sinnesweg mit begleitenden Kommunikationsbereichen wie Pavillon, Beine-Baumel-Bänke, Sitzgruppen. Aber auch sogenannte Aktivpunkte für „Große und Kleine“ (etwa Trampolin und Fitnessgeräte) werden installiert. Elemente für Skate – wie Step-Box, Rail oder Funbox – finden Platz. Der Ausbau der Wege erfolgt in wassergebundener Bauweise. Zudem ist es den Machern wichtig, dass der Generationenpark in allen Teilen barrierefrei zu erreichen ist.
„Mama, ich muss mal!“
Und wenn man mal muss? Für gewisse Geschäfte ist ein ökologisches Trocken-WC im Zugangsbereich vorgesehen; ebenso wie ein Platzhalter mit Anschlüssen für WC-Wagen bei größeren Veranstaltungen. Der Boulebereich mit umliegenden Sitzbereichen und Pavillon liegt zwischen den Haupterschließungswegen. Von hier aus sind die Wasserspielanlage, der zentrale Platz mit Atrium und die Rollspielfläche gut einsehbar.
Eine „Piazetta“ (also ein kleiner Platz) mit Atriumstufen aus Natursteinen, die die Höhenunterschiede im Gelände aufgreifen, liegt als Treffpunkt und Raum für Veranstaltungen im Zentrum. Eine gezielte Baumpflanzung soll hier den Platzcharakter unterstreichen. Die Wasserspielanlage im Umlaufsystem mit „Quelle“, Wasserläufen, Staustufen, Wasserrinne und Wasserbecken mit Floß liegt zwischen dem Boulebereich und der Piazetta.
Hangrutsche und Felsenmeer
Die umlaufende Wegeführung wurde in die Spielzone einbezogen und überquert mit einem Steg den unteren Wasserlauf.
Im südwestlichen Geländebereich entsteht ein Naturspielraum mit einer ruhebetonten Spielzone (Sandsee zum Buddeln für die Kleinen mit Sitzgruppe), Hangrutsche und Seilklettergarten unter den Baumkronen der vorhandenen Hochstämme. In den Hangbereichen schaffen Natursteine als „Felsenmeer“ natürliche Kletterverbindungen in die nächsten Spielzonen.
Für den nordwestlichen Bereich der Anlage wurde ein Multifunktionsfeld als Allwetterplatz für Ballspiele angelegt. Umliegend bietet eine Rollspielfläche mit Wellen und Rampen Raum für die Nutzung mit Skateboards, Inlinern und Fahrrädern. Sitz- und Kommunikationsräume für alle Altersgruppen ergänzen auch hier das Angebot.