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Nachbarkreis

Notfall-Sanitäter auf Polizeistreife

„Im Einsatz arbeiten wir zusammen, daher sollten wir auch wissen, wie die andere Seite arbeitet“, sagt Kai Langenbach, Leiter für die Aus-,Fort- und Weiterbildung Rettungsdienst.

Mehrere Wochen

In den nächsten Wochen fahren, immer im einsatzbelasteten Spätdienst am Wochenende, nun die auszubildenden Notfallsanitäter im Streifendienst bei der Polizeiwache in Siegen mit. Dies ist ein erster Testlauf. Die Auszubildenden sind bereits ausgebildete Sanitäter des DRK. Sie haben bei der Streifenfahrt auch entsprechendes Notfallequipment dabei um Verletzten oder hilflosen Personen vor Ort professionell ersthelfen zu können. Und im täglichen Einsatzgeschehen ist es geübte Praxis, dass Notfallsanitäter und Polizisten Hand in Hand zusammenarbeiten.

Ein Verbrechen?

So ist es für die Polizei wichtig, zu wissen, wie war die Situation, als die ersten Einsatzkräfte des Rettungsdienstes eintrafen. In nicht wenigen Fällen sind es die Rettungskräfte, die vor der Polizei vor Ort sind. Wenn es sich dann später herausstellt, dass hier ein Verbrechen vorlag, ist dies für die Aufklärung wichtig, wie das „Opfer“ aufgefunden wurde.

Polizeiauto mit offenen Türen. Daneben zwei Polizisten und vier Notfall-Sanitäter.
Sanitäter und Polizeibeamte fahren gemeinsam Streife – jeweils um die Aufgaben des anderen besser kennenzulernen. (Foto: Polizei)

Für die Rettungskräfte wiederrum ist es wichtig, falls die Polizei zuerst eintrifft, zu erfahren, wie ist der Zustand des Patienten. Muss noch ein Arzt hinzugezogen werden? Hier kommt es oft auf die entscheidenden Minuten an. Wenn die Polizei schon vor Ort ihrer Leitstelle mitteilen kann, wie der Zustand der betroffenen Personen ist, können schon weitere Maßnahmen eingeleitet werden, bevor die Notfallsanitäter eintreffen.

Portion Respekt

Jennifer (22), Sanitäterin und angehende Notfallsanitäterin, ist eine von insgesamt zunächst sechs Auszubildenden, die im Streifendienst der Polizei mitfahren. „Nur wenn man sich kennt und weiß, wie der andere tickt, können wir zusammen das beste Ergebnis bringen“, sagte Jennifer vor ihrer ersten Schicht auf dem Streifenwagen. Angst habe sie keine, aber den nötigen Respekt. So ist die Arbeit der Polizei eine ganz andere und nur von Krimis schauen, lernt man diese auch nicht.