Jugendliche setzen sich über Verbote hinweg
Am Montag sah sich die Polizei mit mehreren Einsätzen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus konfrontiert. In den späten Nachmittagsstunden kontrollierten Polizisten mehrere Personengruppen, die sich in der Öffentlichkeit zusammenfanden vor allen in den Nachbarkreisen. Die jungen Leute, die den Altersgruppen der „Teens“ und „Twens“ angehören, trafen sich in ihrer Freizeit. Die einen wollten zu einem Schnellrestaurant, andere tranken Alkohol in der Öffentlichkeit oder besetzten Fahrzeuge mit mehreren Personen.
Gegen das Virus
Durch ihre Zusammenkünfte verstießen sie gegen eine seit Montag geltende Rechtsverordnung, die der Verbreitung des Corona-Virus entgegen wirken soll. Diese enthält ein Kontaktverbot, das Zusammenkünfte von mehr als zwei Personen untersagt. Davon ausgenommen sind Verwandte in gerader Linie und Personen, die in einer häuslichen Gemeinschaft leben. Die junge Leute wurden nach Hause geschickt. Sie erwartet ein Strafverfahren wegen des Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz. Dieses sieht bei Verstößen Geldbußen bis zu einer Höhe von 25.000 Euro oder eine mehrjährige Freiheitsstrafe vor.
Auch im Dillkreis
Polizistinnen und Polizisten der Stationen im Lahn-Dill-Kreis, unterstützt von der Bereitschaftspolizei, der Wachpolizei sowie von den Verkehrsdiensten, kontrollieren ebenfalls seit Montag verstärkt die Einhaltung des Kontaktverbotes. Zahlreiche Meldungen aus der Bevölkerung, aber auch eigene Feststellungen während der Streifenfahrten zeigen deutlich, dass noch nicht alle den Ernst der Lage und die Sinnhaftigkeit dieser Regelungen verstanden haben.
Meist junge Leute
Im Laufe des Tages lösten die Ordnungshüter hier und da größere Personengruppen auf, meist junge Menschen, die sich trafen. Auch auf Schulhöfen oder auf Spielplätzen im Lahn-Dill-Kreis schritten die Polizisten ein und trennten die Gruppen – darunter beispielsweise acht Jugendliche, die Fußball spielten. In den meisten Fällen zeigten sich die Betroffenen einsichtig und leisteten den Aufforderungen der Sicherheitskräfte Folge.
Eine Gruppe junger Menschen in Dillenburg ignorierte hingegen die geltenden Maßnahmen komplett. Im Bereich des Bahnhofs traf eine Streife Montagabend auf fünf junge Männer und zwei Frauen. Sie unterhielten sich, hörten Musik und feierten bereits seit längerem, was eine Vielzahl von angebrochenen Flaschen und Tetrapacks deutlich machte. Auch während der Kontrolle bedienten sie sich weiter mit Bechern an den Getränken. Die Angesprochenen reagierten verbal aggressiv, ignorant und uneinsichtig.
Dann halt mit Hund
Die Kollegen riefen einen zweiten Streifenwagen samt einem Diensthund hinzu. Während der Personalien-Feststellung zweifelten die Teilnehmer lautstark die Rechtmäßigkeit der Kontrollen an und zogen die staatlichen und polizeilichen Maßnahmen ins Lächerliche. Hierbei unterschritten sie mehrfach absichtlich den Mindestabstand zu den Kollegen. Mehrere Aufforderungen die Örtlichkeit umgehend zu verlassen wurden ignoriert, so dass die Polizisten Platzverweise aussprechen mussten.
Strafanzeige erfolgt
Der letzten Aufforderung kamen die jungen Menschen provokant langsam nach, so dass es weitere fünf Minuten dauerte, bis sie sich in Bewegung setzten. Gegen die fünf Männer und zwei Frauen leiten die Kollegen nun Strafanzeigen wegen Verstöße gegen das Infektionsschutzgesetz ein.