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Landkreis: Aktuelles rund um das Virus

Weitere Infizierte

Mit dem Vorliegen aktueller Testergebnisse sind im Landkreis Marburg-Biedenkopf jetzt vier weitere Personen bekannt, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Damit erhöht sich die Zahl derer, die sich infiziert haben, auf sieben. Sie sind alle häuslich isoliert. Das Gesundheitsamt hat Kontaktpersonen identifiziert und betreut Betroffene und Kontaktpersonen.

„Gesundheitlich gut“

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen im Kreis Siegen-Wittgenstein ist noch deutlicher angestiegen. Am gestrigen Donnerstag gingen acht neue positive Testergebnisse im Kreisgesundheitsamt ein. Damit gibt es dort inzwischen zehn infizierte Personen. Alle zeigen nur leichte Symptomem und es geht ihnen gesundheitlich gut. Alle Infizierten werden je für insgesamt 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt.

Collage mit Atemschutzmasken und weiteren Bildern
Das Coronavirus gewinnt zunehmend Einfluss aufs gesellschaftliche Leben.

Vor dem Hintergrund steigender Fallzahlen von Corona-Infektionen untersagt der Landkreis Marburg-Biedenkopf per Allgemeinverfügung Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Gästen. Diese Verfügung ist bis zum 10. April gültig. Gleichzeitig empfiehlt der Kreis, alle anderen Veranstaltungen abzusagen oder zu verschieben.

Hygienetipps befolgen

Zum Verbot von Veranstaltungen sagte Landrätin Kirsten Fründt, dass die Gefahr, sich bei einer Menschenansammlung mit dem Coronavirus anzustecken, nur schwer einzuschätzen sei. Auch die Einhaltung wichtiger Hygienetipps könne nicht immer gewährleistet werden. Das Verbot solcher Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Gästen und die dringende Empfehlung auch kleinere Veranstaltungen ausfallen zu lassen oder zu verschieben, sei daher ein angemessenes Mittel.

Unnötige Kontakte meiden

Leitend für die Entscheidung des Kreises sind die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der entsprechende Erlass des Hessischen Sozialministeriums. Das Ziel dieser Entscheidungen ist es, unnötige Kontakte zu vermeiden, um eine Verbreitung des Virus zu verlangsamen.

„Pflicht“ nicht gefährden

„Wir schränken die Kür ein, damit es bei der Pflicht nicht zu Einschränkungen kommt“, sagte Fründt. Ziel müsse es sein, dass Schulen, Kindergärten oder auch der Öffentliche Personennahverkehr ohne Einschränkungen in Betrieb bleiben können.
Eine flächendeckende Schließung von Schulen oder Kindertageseinrichtungen hätte weitreichende Folgen auf nahezu alle Bereiche des öffentlichen Lebens, die so lange wie möglich vermieden werden müssen. „Wenn wir jetzt Schulen und Kitas schließen, dann betrifft das auch die Betreuungsangebote an Schulen, was Eltern vor das Problem stellt, die Betreuung ihrer Kinder zu organisieren.

leere Stuhlreihen
Auch der Landkreis selbst sagt seine Veranstaltungen ab. (Foto: Birgit Böllinger)

Da dies nicht immer möglich ist, müssten die Eltern selbst zu Hause bleiben und könnten nicht zur Arbeit gehen. Dadurch würden wir eine Kaskade von Problemen, etwa in der Krankenversorgung, im Dienstleistungssektor oder in der produzierenden Wirtschaft mit unabsehbaren Folgen auslösen. Das kann nicht das Ziel sein“, betonte die Landrätin.
„Diese verschiedenen Aspekte haben wir, auch im Austausch mit dem Staatlichen Schulamt, bei unserer Entscheidung in die Waagschale geworfen. Nach sehr sorgfältiger Prüfung sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass eine flächendeckende Schulschließung derzeit nicht erforderlich ist“, sagte Landrätin Kirsten Fründt.

Kette durchbrechen

Das Gesundheitsamt des Landkreises Marburg-Biedenkopf ist aktuell intensiv damit beschäftigt, Infektionsfälle früh zu erkennen und Infektionsketten schnell zu durchbrechen. „Wir beobachten die Entwicklung sehr genau und bewerten die Lage täglich, manchmal stündlich neu, damit wir unsere Schritte an die jeweilige Situation laufend anpassen können“, sagte die Landrätin.

Jeder ist gefordert

Jetzt sei jeder Einzelne gefordert, sich solidarisch und verantwortungsbewusst zu verhalten. Sie bat auch um Verständnis dafür, dass die Kreisverwaltung keine weiteren Details, wie etwa die Wohnorte, zu den bisher bekannten Infektionsfällen veröffentlicht – im Gegensatz zum Kreis Siegen-Wittgenstein.