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θ, ę oder ​ɔ̃: Marburg-Biedenkopf wird Diakritika-Testregion

ACHTUNG: UPDATE!

Bei diesem Artikel – das sei nun im Nachhinein klargestellt – handelt es sich um einen Aprilscherz. Keine Bange: Es soll keine neue Rechtschreibreform geben!

Alles ausgedacht

Seit Mitte 2018 laufen bereits die Planungen für die Rechtschreib-Ergänzungs-Zeichen, sogenannte „Diakritika“ die die Deutsche Gesellschaft für Linguistik (DGL) in Zusammenarbeit mit der anerkannten Sprachwissenschaftlerin Dr. Christine M. Rosenauer (Uni Marburg) nun erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.

Abweichende Aussprache

Diakritika sind an Buchstaben angebrachte kleine Zeichen (Punkte, Striche, Häkchen…), die eine vom unmarkierten Buchstaben abweichende Aussprache anzeigen.
„Die schulfreien Wochen haben dazu beigetragen, dass wir den Einsatz der Diakritika im Verbund mit ausgewählten Lehrkräften deutlich schneller als geplant ausarbeiten konnten“, sagt Rosenauer.

Auch Marburg-Biedenkopf

Das Ganze soll nun zunächst mit einer Testphase starten, für die vier Landkreise verschiedener Bundesländer, darunter auch Marburg-Biedenkopf, ausgewählt wurden. Neben unserem wurden auch der Kreis Landsberg in Bayern, der Landkreis Cloppenburg in Niedersachsen sowie der Rhein-Erft-Kreis in NRW als Testregionen ausgewählt.

Andernorts üblich

„Im Französischen etwa gibt es drei verschiedene Akzente: accent aigu, accent grave sowie den accent circonflexe“, führt Rosenauer beispielhaft an. „Durch sie, wird dem Lesenden gleich klar, wie ein Wort ausgesprochen wird.“ Im Deutschen hingegen, seien viele Laute anhand der geschriebenen Darstellung nicht ersichtlich.
„Wie etwa bei ‚Otto‘ das jeweilige ‚O‘ ausgesprochen wird – das ist beispielsweise für Nicht-Muttersprachler reine Glückssache“, erklärt die Sprachforscherin. Auch das „CH“ soll daher künftig mit Diakritika versehen werden, damit direkt am gelesenen Wort ersichtlich ist, ob es sich um ein „CH“ wie in „Echse“ oder wie in „Buch“ oder etwa wie in „Licht“ handelt.

Frau im Business-Look mit Tablet.
„Die schulfreien Wochen haben dazu beigetragen, dass wir den Einsatz der Diakritika im Verbund mit ausgewählten Lehrkräften rascher als geplant ausarbeiten konnten“, sagt Dr. Christine M. Rosenauer von der Uni Marburg. (Foto: privat)

Weitere betroffene Buchstaben sind das „E“, das „P“ und das „R“. „Insgesamt betrifft es bei unserer Reform acht zusätzliche Buchstabenvarianten“, heißt es seitens der DGL.

Für Migranten

„Wenn die eingeführte Umstellung sich in den Test-Landkreisen bewährt und vor allem bei Personen mit Migrationshintergrund zum besseren Leseverständnis führt, werden die Diakritika bundesweit in einer neuerlichen Rechtschreibreform Umsetzung finden.“
aͤ, õ , ​θ, ę oder ​ɔ̃: Noch sehen die so ergänzten Buchstaben ungewohnt aus, gehören aber schon bald in unserer Region ins Schriftbild.