Krasse Polizeimeldungen aus dem Landkreis
In dieser Woche liefert die Polizei „krasse“ Meldungen aus dem Landkreis. Es geht um ein mutmaßliches Kind, das fremde Frauen unsittlich anfasst; und die Meldungen reichen bis hin zum versuchten Axt-Mord und dem Überrollen durch ein fahrerloses Auto.
12-jähriger Sittenstrolch?
Auf dem Weg zwischen Vitos-Gelände und dem Richtsberg in Marburg fasste ein Unbekannter einer 15-Jährigen mit beiden Händen an den Hintern. Anschließend lief er weg. Ungewöhnlich ist das Alter des Akteurs, das auf zehn bis 13 Jahre geschätzt wird. Zudem liegt folgende Personenbeschreibung vor: etwa 1,60 Meter groß, schlank, orientalisches Erscheinungsbild, bräunliche Hautfarbe, dunkle Haare und Augen. Die Tat ereignete sich am Donnerstag, 11. 3., zwischen 17.50 Uhr und 18 Uhr. Die Marburger Kripo (Rufnummer 06421-40 60) bittet um Hinweise zur Identität des Verdächtigen.
Derselbe Täter?
Eine junge Frau geriet am Montagabend, 1. März, im Marburger Damaschkeweg in das Visier eines bis dato unbekannten Jungen oder Jugendlichen. Die Ermittler prüfen derzeit, ob ein Tatzusammenhang mit dem oben geschilderten Vorfall besteht.
Die 19-Jährige war alleine unterwegs, als sich der mutmaßliche Tatverdächtige gegen 19 Uhr von hinten näherte und sie unvermittelt an intimen Stellen berührte. Danach suchte er das Weite. Bei seiner Flucht schrie ihm das Opfer noch hinterher. Die geschockte Frau kam ohne körperliche Blessuren davon. Der Verdächtige wird hier wie folgt beschrieben: etwa 1,50 bis 1,60 Meter groß, zwölf bis 15 Jahre alt, südländisches Erscheinungsbild, dunkle Haare und Augen, Oberlippenflaum. Er war mit einer oliv- oder tarnfarbenen Daunenjacke und einer dunklen Jeans bekleidet.
Angriff mit Axt
Die Staatsanwaltschaft Marburg führt ein Ermittlungsverfahren gegen einen 42 Jahre alten polizeibekannten deutschen Staatsangehörigen aus dem Landkreis Marburg-Biedenkopf wegen des Verdachts des versuchten Mordes. Er befindet sich in Untersuchungshaft.
Der Beschuldigte soll sich am Montag, 15. 3., gegen 11 Uhr zu einem Mehrparteienhaus im Damaschkeweg in Marburg begeben und dort unter Verwendung einer Axt gewaltsam in das Haus eingedrungen sein. Im Flur des Hauses soll er sodann einem 61 Jahre alten Mann mit der Axt schwerwiegende, lebensgefährliche Kopfverletzungen zugefügt haben. Im Anschluss soll der Beschuldigte die Tür zur Wohnung einer 25-jährigen Frau und eines 29-jährigen Mannes aufgebrochen und in der Wohnung in Tötungsabsicht mit der Axt in Richtung des jungen Mannes geschlagen haben. Dieser konnte den Schlag jedoch abwehren und dem Beschuldigten die Axt entwenden. Der Beschuldigte flüchtete vom Tatort.
Kurze Zeit später konnte der 42-jährige Beschuldigte widerstandslos vorläufig festgenommen werden. Er wurde der zuständigen Haftrichterin vorgeführt. Diese erließ Haftbefehl wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in zwei Fällen.
Der 61-jährige deutsche Staatsangehörige wurde zur Behandlung in das Uniklinikum verbracht und befindet sich in intensivmedizinischer Behandlung. Der 29 Jahre alte gebürtige Palästinenser erlitt leichte Verletzungen, die 25 Jahre alte jordanische Staatsangehörige wurde nicht verletzt.
Die Ermittlungen, insbesondere zur Tatmotivation, dauern noch an. Es bestehen jedoch keinerlei Hinweise auf ein fremdenfeindliches Motiv oder rechtsradikale Gesinnung bei dem Beschuldigten. Ebenso gibt es keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte.
Schwer verletzt durch rollendes Auto
Marburg: Ein Mercedes rollte am Montag (22.03.) gegen 14.15 Uhr in der Universitätsstraße gegen eine Fußgängerin, die dadurch Verletzungen davontrug. Ersten Erkenntnissen zufolge hatte sich der leere PKW mutmaßlich aufgrund der nicht betätigten Handbremse in Bewegung gesetzt und war mit der Fußgängerin kollidiert. Zuvor hatte die Mercedes-Fahrerin das Fahrzeug in der Universitätsstraße vor einem gegenüberliegenden Drogeriemarkt abgestellt. Nachdem er sich in Bewegung gesetzt hatte, kreuzte er die beiden Fahrspuren und rollte dann auf den Gehweg im Bereich des dortigen Kaufhauses. Das Fahrzeug kollidierte mit einer Fußgängerin, die unter das Fahrzeug geriet. Sie kam schwer verletzt in ein Krankenhaus.
Eine weitere Person verletzte sich leicht bei dem Versuch, den rollenden Pkw mit den Händen zu stoppen. Die Mercedes-Fahrerin stieß zum Unfallgeschehen dazu. Die Ermittlungen dauern noch an.
Zeugen des Unfalls werden gebeten, sich unter der 06421-40 60, zu melden.
Beinahe verdurstet
Aufmerksame Nachbarn können Leben retten. Der Nachbar eines 60-Jährigen in Weimar meldete sich am Montagabend bei der Polizei. Er hatte den Senior mehrere Tage nicht gesehen, der Briefkasten quoll über und bei der Arbeit sei er auch nicht erschienen. Die Polizei führte erste Umfeldermittlungen durch, wozu auch das Kontaktieren der Rettungsleitstelle hinsichtlich eines möglichen RTW-Einsatzes gehört. Die Streife vor Ort fand die Situation wie vom Mitteiler beschrieben vor und ließ einen Schlüsseldienst kommen. In der Wohnung lag der 60-Jährige auf dem Boden – hilflos, aber noch ansprechbar. Wie lange er bereits dort lag, ist nicht sicher, es dürften aber bereits mehrere Tage gewesen sein.
Eine alarmierte RTW-Besatzung brachte ihn in ein Krankenhaus. Nach Einschätzungen der Mediziner war der Mann so stark dehydriert, dass er wahrscheinlich keine zwei weitere Tage überlebt hätte.