Neuer Pfarrer in Bad Endbach und Wommelshausen
„Wir haben Grund zum Feiern, denn nach über dreieinhalb Jahren haben wir in Bad Endbach und Wommelshausen wieder einen Gemeindepfarrer!“ Kirchenvorsteherin Gaby Trenk sprach am Sonntagnachmittag bei der Einführung von Pfarrer Michael Reschke mit diesen Worten wohl allen aus dem Herzen. Freude und Aufbruchsstimmung bestimmten den Festgottesdienst in der evangelischen Kirche, wie auch den Empfang im Bürgerhaus.
Zeit verging
Als der frühere Pfarrer Michael Clement Ende September 2019 verabschiedet wurde, haben man nicht im Traum damit egrechnet, wieviel Zeit vergehen und was alles bis zum Neubesetzen der Stelle geschehen werde, gab Dekan Andreas Friedrich zu, der Reschke später in sein Amt einführte und segnete. Das Bilden des Nachbarschaftsraums Bischoffen-Bad Endbach, Corona, eine neue Pröpstin, das neue gemeinsame Gemeindebüro in Bischoffen und die Verabschiedung der Günteroder Kollegin – all das und noch mehr sei in dieser Zeit geschehen, zählte Friedrich auf: „Es war eine anstrengende Zeit, nicht nur wegen Corona“, sagte er und dankte den Kirchenvorständen dafür, dass sie das Gemeindeleben in diesen langen und schweren Jahren gestalteten.
Auch den Pfarrkollegen und den Prädikanten, die viele Dienste übernommen hätten, dankte der Dekan und hob zwei besonders hervor: Gemeindepädagogin Isabella Wabel, die vier Konfirmanden-Jahrgänge übernommen habe, und Pfarrer Dr. Frank W. Rudolph, der die Kirchenvorstände begleitete.
Aus einer Pfarrfamilie stammend, sei Michael Reschke eigentlich schon als Jugendlicher sicher gewesen, nie selbst Pfarrer werden zu wollen, sagte Andreas Friedrich in seiner Vorstellung. Reschke habe dann aber in seiner Zeit als Dekanatsjugendreferent Geschmack daran gefunden, Gottesdienst mit der Gemeinde zu feiern, und sich durch den Marburger Masterstudiengang weiter zum Pfarrer ausbilden lassen. In seiner ersten Gemeinde im Westerwald habe Reschke eine Gemeinschaft von Menschen erlebt, die trotz aller ihrer Schwächen von Christus angenommen seien. „Christus ist nicht nur für mich gekommen, und das sollte sich auch zeigen im Miteinander“, machte Friedrich bewusst: „Angenommene nehmen einander an!“
Einfluss des CVJM
Michael Reschke berichtete in seiner ersten Predigt vor seinen Gemeinden vom Einfluss des CVJM und des Leitspruchs „Auf dass sie alle eins seien“ auf seinen Glauben. Es habe aber bald festgestellt, dass die Realität vielfach eine andere sei und sich Ortsgemeinden darum stritten, wer das bessere Evangelium predige: „Eins sein, das heißt nicht, alle müssen sich gleichmachen“, stellte Reschke klar: „Eins sein, das ist gerechter Freiraum für alle in dieser Gemeinschaft, mit Gott zusammenzuwachsen.“
Mit Musik
Nach dem Festgottesdienst, den der Bad Endbacher Kirchenchor, der Wommelshäuser Chor „TeDeum“ und Olga Schuler an der Orgel musikalisch mitgestalteten, zog die Gemeinde ins Bürgerhaus um, wo Thomas Reuter namens beider Kirchenvorstände die Gäste willkommen hieß und gleich zwei Bitten loswerden wollte: „Erstens: Bleibt mit euren Erwartungen auf dem Teppich! Und zweitens: Seid offen für Neues!“ Dazu zähle auch die Veränderung, dass Michael Reschke als Pfarrer nicht in Bad Endbach, sondern mit seiner ebenfalls als Theologin tätigen Verlobten im Pfarrhaus Obereisenhausen wohne.
Mut, Kraft, Zuversicht und Hoffnung wünschte Britta Duchardt-Linneborn als Präses der Dekanatssynode dem „Neuen“ für seine ersten Schritte in seinen Gemeinden, die sie als „während der Vakanzzeit von Gott getragen“ erlebt habe: „Die Menschen hier werden Ihnen zur Seite stehen“, war sie sich gewiss. Den Glückwünschen schlossen sich auch Bürgermeister Julian Schweitzer, Gemeindereferentin Charlotte Meister seitens der Katholischen Pfarrgemeinde St. Elisabeth und Pastor Torben Plitt für die FeG an und überreichten Michael Reschke Willkommensgrüße, die ihm den Start erleichtern sollen. Die Kolleginnen und Kollegen des mit ihm nun wieder vollständigen Verkündigungsteams im Nachbarschaftsraum Bischoffen / Bad Endbach („BiBa“) füllten auf diese Weise sogar einen großen Korb.