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Wallau

In Wallau gibt’s kein Osterfeuer mehr

Die Wallauer werden – erstmals seit 23 Jahren – kein Osterfeuer präsentieren. In den Jahren zuvor war die Aktion jeweils von großem Besucherinteresse geprägt. Das allerdings habe nachgelassen, wie die Verantwortlichen bedauernd registrieren mussten.

Der „Heckelches Fuchs“ zierte traditionell das große Osterfeuer in Wallau. Ist es jetzt endgültig vorbei damit? (Fotos: Burschenschaft)

„Schweren Herzens haben wir uns dazu entschieden, dieses Jahr kein Osterfeuer auszurichten“, sagt Schriftführer André Velte. „Die auferlegten Sicherheitsmaßnahmen (Einlasskontrolle, Taschen- und Alterskontrolle, Sicherheitsdienst) schrecken Gäste davor ab, den Innenbereich mit dem Festzelt und dem Getränkeverkauf zu betreten. Die bleiben dann lieber draußen am Feuer und trinken dort ihre mitgebrachten Getränke.“ Es bleibe, so die Verantwortlichen, finanziell beim Verein nichts hängen, wenn sich die Gäste ihre Getränke selbst mitbringen.

Mehrere Ursachen

Doch es kommen mehrere Gründe zusammen, warum das wohl größte Osterfeuer des Hinterlands nicht mehr am Wallauer Sportplatz entzündet wird. Der Vorsitzende der Wallauer Burschen, Julian Roth, erklärte im Gespräch mit Backland.News, dass die Auflage sich weiter verschärft hätten und durch die eingeforderte Verlagerung des Feuers das Konzept nicht mehr aufgegangen sei.

Auf diesem Bild erschließt sich der Aufwand mit dem so ein Osterfeuer aufgebaut wird.

„Wir müssen uns über ein neues Platzkonzept Gedanken machen und vielleicht sogar über eine neue Location“, sagte Roth. Das Osterfeuer sei ja nicht seit jeher am Sportplatz entzündet worden, sondern zuvor auch schon am Hundeplatz.
Es steckt, wie man sieht, jeweils eine Menge Arbeit und Engagement dahinter, bis das Osterfeuer steht. Und manches Mal haben zudem Unbekannte das Osterfeuer vorab unberechtigt abgefackelt – auch so etwas ist mehr als ärgerlich.

Eine große Menge Holzpaletten bildet jeweils den Kern des Osterfeuers.

André Velte beschreibt die Arbeitsschritte eines Osterfeuers:
„In den Vergangen Jahren lief es folgendermaßen ab: Zwei Monate vor Ostern gingen wir in den Wald und sägten dort Baumstämme. In den folgenden Wochen holten wir von Firmen aus der Umgebung Einwegpaletten. Aus Tierschutzgründen durften wir erst am Tag vor dem Feuer (Karfreitag) mit dem Aufbau beginnen.
Mit den Paletten haben wir Schicht für Schicht kreisförmige, nach oben enger werdende Ringe gelegt. Das Zentrum wurde dann mit Ast- und Grünschnitt aufgefüllt.“ Zu guter Letzt haben die Burschen mit Muskelkraft die Baumstämme rundherum aufgestellt.
„Wir haben es immer gerne gemacht und hatten auch viel Spaß dabei, aber es ist auch eine Menge Arbeit“, sagt Velte.

Eine Alternative

Für den 18. Mai haben die Burschen übrigens eine Alternativ-Veranstaltung angekündigt – es wird ein Spanferkelessen geben. Und Julian Roth schließt es auf Rückfrage von Backland.News auch nicht aus, dass das Osterfeuer wiederbelebt werden wird. Das lässt hoffen. Und auf dieser Seite sowie auf dieser Seite finden sich alternative Osterfeuer-Veranstaltungen im Hinterland.