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Herzhausen,  Holzhausen

Neu im Amt: Felix Heinz ist Pfarrer für Holzhausen und Herzhausen

Die Evangelischen Kirchengemeinden Holzhausen und Herzhausen haben wieder einen Pfarrer: Felix Heinz wurde am vergangenen Sonntag (18. September) in der Kirche in Holzhausen in sein Amt eingeführt.

Der 36-Jährige kehrt sozusagen zurück ins Hinterland: Felix Heinz war bis 2019 als Vikar in Eckelshausen tätig, bevor es für seinen dreijährigen Probedienst in den Odenwald wechselte. „Ich habe als Vikar bei Pfarrer Klaas Hansen in Eckelshausen viel lernen dürfen“, schreibt er im Gemeindebrief seiner neuen Kirchengemeinden. Seine Familie und er „verbinden viele schöne Erinnerungen und Begegnungen mit dieser Region“. Auch durch Ausbildung und Studium in Marburg seien er und seine Frau mit der Region verbunden, heißt es weiter.

Der neue Pfarrer von Holzhausen und Herzhausen hat seine Kisten ausgepackt. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)

Mittlerweile sind fast alle Umzugskartons ausgepackt – die Familie mit den beiden Söhnen im Alter von vier und sechs Jahren ist ins Pfarrhaus unweit der Kirche eingezogen. „Wir haben schon viele Kontakte mit der Nachbarschaft geknüpft“, berichtet der neue Pfarrer und freut sich, wie einfach das hier sei – schon wegen der Gartenzäune, über die sich leicht ein Gespräch beginnen lasse. Dabei ist es eines der wichtigsten Anliegen von Felix Heinz, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.

Ins Gespräch kommen

Auch mit jenen, die aus der Kirche ausgetreten sind, sucht Felix Heinz ganz gezielt das Gespräch. Dabei hat er festgestellt, dass meist finanzielle Gründe für diesen Schritt genannt werden, nicht nur die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche. Und er macht sich Gedanken, wie man wieder mehr Menschen, mehr Gemeindemitglieder einbinden kann, etwa mit anderen Gottesdienst-Formaten wie Abendgottesdiensten mit einer Lobpreisband und Gastpredigern. Auch die Jugendgottesdienste der ejuBIG-Dekanatsjugend haben ihn sehr angesprochen. Schön fände Felix Heinz es, wenn die Gemeindeglieder sich auch in den Gottesdiensten aktiv einbringen würden: „Gemeindeleben ist ja nicht nur Sitzungsarbeit“, grinst er.

Zunächst ist allerdings erst einmal sondieren, begegnen und zuhören für ihn dran, das Kennenlernen seiner beiden neuen Gemeinden, der Menschen und der Gruppen und Kreise, die es gibt. Dass Familie eine große Rolle spielt, hat der neue Pfarrer schon wahrgenommen und überlegt deshalb auch, wie Kirche familiärer und generationenübergreifender gestaltet werden könnte.

Anregungen und Ideen erhält er gewiss auch, wenn er mit dem E-Bike im Dorf unterwegs ist. Vom Rad aus kommt man leichter ins Gespräch mit den Leuten als wenn man mit dem Auto fährt, hat er festgestellt und fühlt sich bestätigt in der Entscheidung, kein zweites Auto anzuschaffen. „Außerdem hab ich so auch noch regelmäßig Bewegung“, sagt er. Außer dem Radfahren zählt das Muszieren zu den Hobbys des Theologen: Im Büro finden sich Trompete, Flügelhorn und Posaune, außerdem kann Felix Heinz immerhin ein paar Akkorde am Klavier spielen, um Lieder begleiten zu können. Und er liest gerne, vor allem aus den Bereichen Geschichte und Bibelgeschichte.

Felix Heinz möchte mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen und sie in die Kirche einladen. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)

Studiert hat Felix Heinz übrigens Latein, Altgriechisch und Geschichte; die Theologie kam erst später mit dazu. Und ursprünglich sah er für sich auch einen Weg in die Wissenschaft – bis er nach einem Praktikum im Erzgebirge erkannte, dass die Arbeit mit Menschen, die Verkündigung und die Bibelarbeit eher seinen Interessen entsprachen. Und mit Blick auf die heutigen Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft und seine neuen Kirchengemeinden ist er sich sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben.