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Die „Digitale Dorflinde“ kommt: Pilotphase startet in Biedenkopf

Am Biedenkopfer Marktplatz lässt es sich jetzt kostenlos im Internet surfen: Gestern (10. September) ist dort ein allgemeinzugänglicher sogenannter WLAN-Hotspot eingerichtet worden – die „Digitale Dorflinde“.

Große Freude beim offiziellen Startschuss für die „Digitale Dorflinde“: Bürgermeister Joachim Thiemig, Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und weitere Beteiligte freuen sich über das Pilotprojekt.

Die Gigabitstrategie des Landes Hessens widmet dem Ausbau des mobilen Datenverkehrs eine erhöhte Aufmerksamkeit. Neben dem Breitbandausbau per Kabel wird nun unter anderem auch die Versorgung mit W-LAN an öffentlichen Plätzen vorangetrieben. Die Aktion in Biedenkopf war somit der Startschuss für das hessenweite Projekt, worüber sich (nicht nur) Bürgermeister Joachim Thiemig sehr freute. Im Rahmen dieser Hotspot-Eröffnung konnte das Stadtoberhaupt neben Landrätin Kirsten Fründt auch deren Kollegen aus dem benachbarten Lahn-Dill-Kreis, Wolfgang Schuster sowie Gießens Regierungspräsident Christoph Ullrich und den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir am Marktplatz 2 begrüßen. Die digitale Gesellschaft und das stetige Fortschreiten in der Entwicklung mache den mobilen Datenverkehr immer wichtiger. Deswegen sei es ein wichtiger Schritt, dass der Ausbau des mobilen Internets an öffentlichen Plätzen und Orten gefördert werde, so klang es an.

Innerebner betonte, dass auch ein Jugendschutzfilter eingebaut sei.

In früherer Zeit, so Tarek Al-Wazir, habe man sich an der Dorflinde, am Brunnen, getroffen – zum Tanz oder auch zum Schwatz. Später, als jeder sein Wasser im Haus gehabt habe, sei diese Funktion weggefallen. Gleichwohl seien Austausch und Kommunikation immer noch etwas ganz Wesentliches; dieses aber habe sich mit der technischen Entwicklung zunehmend in den digitalen Raum verlagert.

Steigende Anforderungen

Dieser Entwicklung soll nun also die „digitale Dorflinde“ Rechnung tragen. Des Weiteren kündigte der Grünen-Politiker gestern an, dass bis zum Jahr 2025 die Dateninfrastruktur Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde ermöglichen soll um den steigenden Ansprüchen und Anforderungen gerecht werden zu können. Dazu werde die Landesregierung auch den vollständigen Glasfaserausbau vorantreiben.

Der Startschuss zum Pilotprojekt erfuhr viel Aufmerksamkeit. (Fotos: Yannik Grüneberg)

Gestartet ist die Pilotphase hierzu also am Biedenkopfer Marktplatz, wo ab sofort das öffentliche W-LAN-Netz zur Verfügung steht und genutzt werden kann. Am Standort Biedenkopf soll nun das Verfahren getestet und optimiert werden, um dann das Förderprogramm anschließend sauber umsetzen zu können. Ein solches Programm samt zugehöriger W-LAN-Standorte trage zur Attraktivität einer Kommune bei und stärke den ländlichen Raum, so Bürgermeister Thiemig.

Minister Tarek Al-Wazir kündigte an, dass bis zum Jahr 2025 die Dateninfrastruktur Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde ermöglichen soll.

Das Land fördert daher Investitionsvorhaben für den Ausbau des mobilen Internets, speziell die Errichtung von WLAN-Hotspots in relevanten öffentlichen Bereichen. Dazu gehören Marktplätze, touristische Standorte, Bibliotheken, Krankenhäuser oder Schwimmbäder in ländlichen Räumen. Vorgesehen sind Zuschüsse von bis zu 1.000 Euro pro installiertem Hotspot und bis zu 10.000 Euro pro Kommune. Jede Kommune wird vom Land bei bis zu zehn solcher Hotspots gefördert.

Die Beteiligten trafen sich am gestrigen Montag (10. September) am Marktplatz 2.

Wie Walter Innerebner explizit betonte, sei der Datenschutz beim Hotspot gewährleistet. Die Rechenzentren dazu stünden in Nürnberg. Auch sei ein Jugendschutzfilter installiert worden, um vor allem auch die jungen Nutzer zu schützen. Innerebner vertrat die Kommunikationsagentur in Innsbruck (IT Innerebner) mit der das Land Hessen einen entsprechenden Rahmenvertrag geschlossen hat.

Förderung in Millionenhöhe

Insgesamt stehen in den Jahren 2018 und 2019 jeweils eine Million Euro zur Verfügung. Förderanträge dazu können übrigens künftig bei der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) gestellt werden. Mithilfe der bereitgestellten Fördermittel sollen die Orte gesamtwirtschaftlich gestärkt, wettbewerbsfähiger und lebenswerter werden.