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Offene Denkmäler auch im Hinterland lockten Besucher

Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den „European Heritage Days”. Diese Aktion geht zurück auf eine Idee des französischen Kulturministers Jack Lang, der 1984 erstmals in Frankreich Denkmale der Öffentlichkeit zugänglich machte. 1991 wurden die European Heritage Days vom Europarat initiiert und neun Länder, darunter auch Deutschland, nahmen daran teil. Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nun diesen Tag des offenen Denkmals in Deutschland. Und auch im Hinterland gab es am gestrigen Sonntag einige Möglichkeiten, Altertümliches in besonderem Rahmen anzuschauen und zu erleben.

Im Schloss Biedenkopf stehen aktuell die historischen Spielsachen besonders im Blickpunkt. (Fotos: Redaktion)

Von Anfang an ist der Grundgedanke der europaweiten Aktion, dass jährlich im September sonst nicht zugängliche Denkmale und historische Stätten kostenfrei für Besucher öffnen und/oder besondere Veranstaltungen am Denkmaltag stattfinden.
Und die Vielfalt des europäischen Kulturguts wurde in Ansätzen auch in unserer Region sichtbar.

Kirchen und historische Gebäude

Wie bereits angekündigt, hatte das Schenkbarsche Haus von Christoph Kaiser in Biedenkopf seine Türen an diesem sonnigen Sonntag geöffnet, eins der ältesten Gebäude in Biedenkopf. Die Kulturstube „Zur sicheren Beule“ gewährte in der Hintergasse Einblicke. Und in Dautphe war es die Martinskirche, die die Pforten für Besucher öffnete. Mitten im Dreißigjährigen Krieg hat die Kirchengemeinde Dautphe die Kanzel für ihre Martinskirche bestellt und bezahlt.

„Zeitreisen“ durch die Geschichte

Bei einer Kirchenführung der besonderen Art entführte Pfarrer Dr. Reiner Braun mit der Methodik des Bibliologs beziehungsweise des Historiologs Interessierte in eben jene Zeit. „Wir reisen gemeinsam ins 17. Jahrhundert und lernen Menschen der damaligen Zeit kennen, ihre Lebensumstände, ihre Ängste, ihre Hoffnungen“, hieß es dazu.

Wie lebten unsere Vorfahren eigentlich so? In Banfe steht diese Küche aus vergangenen Zeiten.

Des Weiteren gab es die historische Wehrturmkirche in Günterod zu besichtigen. Gustav Raab hielt hier Interessantes zur Historie für seine Besucher bereit. Und die kleine Kapelle in Niedereisenhausen hatte sogar ein kleines Konzert zu bieten. Burghardt Zitzmann (Orgel und Klavier) und Katharina Eich-Meiser (Violine) waren zu Gast und sorgten für Musik und Atmosphäre in dem alten Gemäuer das der Verein Dorf(er)leben so liebevoll saniert hatte und in dem jetzt regelmäßig kulturelle Veranstaltungen zu erleben sind.

Zu den verschiedenen Lebensbereichen finden sich im Hinterlandmuseum sehenswerte Ausstellungsstücke.

Natürlich waren auch übers Hinterland hinaus – eben in ganz Europa und auch darüber hinaus – Denkmäler und Museen zu besuchen. Mancher Hinterländer machte sich dazu auf den Weg – etwa zur Evangelischen Johannesgemeinde nach Darmstadt wo es um „Schützenswertes im Innenraum der Kirche“ ging oder zur Brücker Mühle nach Amöneburg wo es Aktionen für Kinder oder gemeinsames Backen gab.
Der Tag des offenen Denkmals hat sich innerhalb eines Vierteljahrhunderts zur größten Kulturveranstaltung Deutschlands entwickelt. Sehenswert und interessant für die, die die Aktion genutzt haben – nicht nur im Hinterland.