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Biedenkopf

Edwin Plies: „voller Leidenschaft musiziert“

Viele tausend Gottesdienste, Proben und Orgelstunden hat Dekanatskantor Edwin Plies 38 Jahre lang mitgestaltet. Er ist am Sonntag im Rahmen eines Festgottesdiensts als dienstältester Mitarbeiter des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in den Ruhestand verabschiedet worden. „Da geht wirklich eine Ära zuende!“, erklärte Dekan Andreas Friedrich in der Stadtkirche mit Blick auf die rund 38 Dienstjahre des Kirchenmusikers.

Auch die Erzieherinnen und Kinder der Evangelischen Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ drückten ihren Dank aus. (Fotos: Kordesch/eöa)

„Voller Dankbarkeit“ blickte der Dekan auf all die Zeit zurück, die Plies immer als Teil der Verkündigung verstanden und sein Tun zum Gotteslob habe werden lassen, wobei er immer auch seine Gemeinde mitgenommen habe. Zwölf Pfarrer, fünf Dekane und vier Pröpste habe der auch in der Kirchengemeinde Biedenkopf für die Kirchenmusik zuständige Dekanatskantor im Laufe der fast vier Jahrzehnte erlebt und sei dabei nie auf Konkurrenz, sondern immer auf ein gutes Miteinander aus gewesen, sagte Friedrich. „Auf seiner ersten Stelle bleiben bis zum Ruhestand, und das ohne größere Konflikte und Streit, das ist schon eine Seltenheit“, betonte der Dekan: „Wir dürfen auf eine Segensgeschichte zurückblicken.“
Nach fast 40 Dienstjahren ist (zumindest offiziell) Schluss: Dekanatskantor Edwin Plies verabschiedet sich in den Ruhestand.

Biedenkopf sei für die Familie Plies zur Heimat geworden, sagte Friedrich und dankte auch Renate Plies, die kaum ein gemeinsames Wochenende mit ihrem Mann habe verbringen können. Fraglich, ob sich das nun ändern werde: „Denn aus Plicht wird jetzt Kür!“

Viel Dank für Geleistetes

Schon in der Kirche hatte sich der Kirchenvorstand mit einer Bearbeitung von Siegfried Fietz´ “Hauskantate“ von Plies verabschiedet. Dem schlossen sich beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus auch die Erzieherinnen und Kinder der evangelischen Kindertagesstätte „Unterm Regenbogen“ und Landeskirchenmusikdirektorin Christa Kirschbaum an, die die Zahl der von Plies in seiner Laufbahn gespielten Töne auf rund 5,7 Millionen hochrechnete, dabei aber fälschlich von nur einem Gottesdienst je Sonntag ausging. Namens des Dekanatssynodalvorstands sagte die stellvertretende Präses Liesel Hallenberger dem Kantor Dank und Lebewohl – nicht ohne dessen Leidenschaft bei allem Singen und Musizieren hervorzuheben.

Bereicherung für die Region

Stadtrat Ewald Achenbach grüßte seitens der Stadt Biedenkopf. Plies´ Wirken sei eine große Bereicherung nicht nur für die Stadt, sondern für die ganze Region gewesen, lobte er. Altdekan Edgar Weigel überbrachte schließlich die Abschiedsworte der Sänger und Bläser, bevor die Gäste des Empfangs sich von Edwin Plies persönlich verabschieden konnten. Der hatte zuvor seine Begrüßungsworte mit einem humorigen Rückblick verbunden, der viele seiner anwesenden Weggefährten umfasste.