„Helfer waren mit Grenzgangsvirus infiziert“: DRK zieht Bilanz
Monatelang waren viele ehrenamtlichen Helfer der DRK-Bereitschaft Biedenkopf mit dem „Grenzgangsvirus“ infiziert, machten sich Gedanken über Dienstpläne, fuhren die Strecken ab, testeten Verpflegungspakete und schmiedeten selbst für einen möglichen Massenunfall einen Plan.
„Nun ist der Grenzgang vorbei, alles lief reibungslos ab und wir denken trotz der anstrengenden Arbeit gerne an den Grenzgang 2019 zurück“, heißt es seitens der Einsatzkräfte.
„Die drei Tage Grenzgang sind für mich als Einsatzleiter des DRK-Kreisverbandes Biedenkopf und meine Kollegen immer eine riesige Herausforderung, die es zu meistern gilt“, fasst Peter Salzmann zusammen. „Dank guter Planung und des eingespielten Teams funktionierte alles reibungslos. Wir hatten 18 Rettungswageneinsätze, zehn Notarzteinsätze und 123 Erste Hilfe-Leistungen.“
Des Weiteren mussten, wie zu erfahren war, 16 Patienten im DRK-Krankenhaus Biedenkopf behandelt werden. Zwei schwerwiegende Notfälle wurden ins UKGM nach Marburg weitergeleitet.
Während tausende von Menschen in Biedenkopf feierten und den Grenzgang mit dem einen oder anderen Bier begossen, waren 44 Leute für das Deutsche Rote Kreuz im Einsatz. Davon waren 16 Ehrenamtler des DRK Biedenkopf dabei, Unterstützung kam von den Bereitschaften in Gönnern, Wallau, Mornshausen, Gladenbach und Erdhausen. Zusammen mit der 23-köpfigen Crew des Rettungsdienstes Mittelhessen und Eschenburg standen die DRKler während des dreitägigen Volksfestes an festen Streckenpunkten. Während am Donnerstag vor allem nach dem langen Anstieg am Kleeberg Blasenpflaster gefragt waren, entwickelten sich an den darauffolgenden Tagen Kühlpacks zum Renner, da viele Grenzgangsteilnehmer über Insektenstiche klagten.
Viele dankbare Grenzgänger
Obwohl reichlich Alkohol auf dem Frühstücksplatz und dem Festplatz floss, gab es keine nennenswerten Zwischenfälle wegen Trunkenheit; das Ganzelief harmonisch ab. „Dies ist mein zweiter Grenzgang als Einsatzleiter, zudem bin ich seit 32 Jahren als Ehrenamtler unterwegs. Ich habe noch nie so viel Wertschätzung und Dankbarkeit erfahren, wie bei dieser Veranstaltung“, so Salzmann rückblickend. „Ganz viele Menschen haben uns auf die Schulter geklopft und sich für unseren Einsatz bedankt.“
Bei jedem Grenzgang gibt es mindestens einen besonderen Einsatz. Beim Grenzgang 2012 musste ein Pferd mit blutender Schnittwunde an der Hinterhand versorgt werden, 2019 konnte das DRK zwei verlorengegangene Kinder zurück zu den Eltern bringen. Ein Kind, das mit einem Walkie Talkie eigentlich perfekt ausgestattet war, aber seinen Vater nicht erreichen konnte, durfte über den DRK-Funk Kontakt aufnehmen. Der andere Junge hatte die Kontaktdaten seiner Eltern auf einem Kärtchen notiert und konnte schnell zu seiner Familie gebracht werden. „Es sind die kleinen Anekdoten und die Wertschätzung, die uns neben unserer hauptberuflichen Arbeit zum ehrenamtlichem Engagement antreibt“, meint der Einsatzleiter.
„Am Freitag auf dem Frühstücksplatz machten uns zwei Musiker den Weg frei, in dem sie auf ihren Blasinstrumenten Tatü Tata spielten“, schmunzelt er. Jetzt ist der Grenzgang zwar vorbei, aber es stehen regelmäßige Einsätze auf dem Programm. Die DRK-Bereitschaft Biedenkopf freut sich übrigens auch immer über Neulinge. Bei Interesse finden Interessierte Infos unter www.drk-biedenkopf-wallau.de.