Mehr als 4.000 demonstrierten in Marburg
Mehr als 4.000 Menschen haben am Samstag in Marburg ein deutliches Zeichen gesetzt gegen Hass und Hetze, gegen Ausgrenzung, Terror und Gewalt. Sie sind in einem Demonstrationszug durch die Stadt gezogen und haben der Opfer des Anschlags in Hanau mit einer Mahnwache auf dem Marktplatz gedacht – dort haben sie eine Menschenkette gebildet. „Wir stehen zusammen!“, erklang es.
„Alltägliches Gift“
All diese Menschen haben gemeinsam der Menschen gedacht, die in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag mutmaßlich aus rassistischen Motiven ermordet wurden. Dieser Anschlag habe Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, ihrer Haarfarbe gegolten – aufgrund von Zeichen, die niemand selbst bestimmen könne, sagte Oberbürgermeister Spies. „Rassismus ist ein alltägliches Gift!“
Spies zeigte sich zudem stolz auf die Stadt und die Region – auf die vielen Menschen, die dem Aufruf zur Demonstration an diesem Samstag gefolgt waren, um Solidarität und Anteilnahme zu demonstrieren – um füreinander einzustehen, damit „sich alle Menschen in unserer Stadt sicher und gut aufgehoben fühlen, jeden Tag.“
Für emotionale Momente sorgte auch die Schauspielerin und Sängerin Franziska Knetsch: Sie verlas das Gedicht „Deutschland erwache!“, das Kurt Tucholsky bereits 1930 veröffentlichte. Nach den Redebeiträgen sang sie – begleitet von Michal Bandac an der Gitarre und den Stimmen der 4.000 Teilnehmenden – „Imagine“ von John Lennon.