Auch in der Region: Umsatzrückgang wegen Coronavirus
Mehr als die Hälfte der Mitgliedsunternehmen der IHK Lahn-Dill erwartet wegen des Coronavirus einen Umsatzrückgang in diesem Jahr. Dies gaben 130 Vertreter heimischer Unternehmen bei einer bundesweit angelegten Blitzumfrage der IHK-Organisation an. 60 Prozent der heimischen Unternehmen spüren bereits jetzt Auswirkungen auf ihre Geschäfte. Schwierigkeiten bereiten insbesondere die Absage von Messen und Veranstaltungen, Reiseeinschränkungen sowie Krankheitsausfälle.
„Richtige Richtung“
Aus Sicht der heimischen Wirtschaft ist deshalb ein entschlossenes und schnelles Handeln der Bundesregierung notwendig. „Die Beschlüsse des Koalitionsausschusses wie die vorgesehenen Erleichterungen beim Kurzarbeitergeld gehen in die richtige Richtung. Die Unternehmen benötigen jetzt schnelle und vor allem unbürokratische Hilfe. „Entscheidend ist deshalb, dass den Ankündigungen des Koalitionsausschusses nun auch kurzfristig konkrete Maßnahmen folgen“, betonte IHK-Präsident Eberhard Flammer im Rahmen der IHK-Vollversammlung.
Hilfen erwartet
Dabei dürfen laut IHK-Präsident neben den dringend erforderlichen kurzfristigen Liquiditätshilfen die langfristig wirkenden öffentlichen Investitionen nicht in Vergessenheit geraten und müssen ebenfalls den notwendigen Stellenwert erhalten.
Der überwiegende Teil der Betriebe müsse laut IHK mit Kapitalverlusten für das laufende Geschäftsjahr rechnen. Zum Ausgleich wünscht sich die heimische Wirtschaft einen Beschluss der Berliner Koalition zur umgehenden Erweiterung des steuerlichen Verlustrücktrags, damit die Unternehmen die Erstattung in den Vorjahren gezahlter Steuern beantragen können.
„Zehn Prozent und mehr“
Der größere Teil – etwa ein Drittel der Befragten (32,3 Prozent) – erwartet einen Umsatzrückgang von bis zu zehn Prozent für das laufende Jahr für ihr Unternehmen, ein Fünftel sieht allerdings einem erheblichen Rückgang von mehr als zehn Prozent entgegen. Nahezu gleich viele Unternehmensvertreter sehen keine Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg. Rund ein Viertel der Unternehmensvertreter halten sich mit einer Prognose noch zurück.
Heimische Unternehmen sehen kaum Alternativen zu bestehenden Lieferbeziehungen. Fast ausnahmslos wird die Lage in China als Grund für Lieferengpässe genannt. Italien spielt mit wenigen Nennungen eine untergeordnete Rolle. Aber nur wenige Unternehmen planen eine Umstellung ihrer Lieferkette oder den Wechsel der Lieferanten.
Den größten Informationsbedarf und damit eine Erwartung an Politik und Verwaltung sieht jeder Zweite bei Fragen zum Umgang mit Verdachtsfällen oder Infizierten im eigenen Betrieb.
Wichtige Infos
An der Befragung nahmen 130 Vertreter heimischer Unternehmen teil. Die IHK Lahn-Dill gibt auf ihrer Internetseite unter www.ihk-lahndill.de/coronavirus wichtige Hinweise für ihre Mitgliedsunternehmen und Links zu weiteren Informationen. Dort sind auch die persönlichen Ansprechpartner zu finden.