
Wiedereröffnung der Zulassungsstelle gefordert
Die geschlossene KFZ-Zulassungsstelle in Biedenkopf stellt Autohändler und Schilderfirmen vor Ort derzeit auf eine harte Geduldsprobe. Die IHK Lahn-Dill fordert deshalb die Verantwortlichen im Landkreis Marburg-Biedenkopf auf, eine Wiedereröffnung unter geltenden Corona-Auflagen nochmals zu überprüfen und eine klare Aussage zum Verbleib des Standorts in Biedenkopf zu treffen.
Kein Dauerzustand
„Das Kfz-Gewerbe vor Ort wartet auf ein klares Bekenntnis zum Standort und einen Termin für die Wiedereröffnung“, sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK Lahn-Dill, Burghard Loewe. Vor allem die Schilderhersteller rund um die Zulassungsstelle bräuchten eine Perspektive. „Diesem Gewerbe ist das Geschäft vollständig eingebrochen.“ Für die umliegenden Autohäuser bedeute die Schließung seit Monaten einen deutlichen Mehraufwand. Sie müssten zum Teil Strecken von 70 bis 80 Kilometer zurücklegen, um Neuwagen in Marburg zuzulassen.
Was steckt dahinter?
Die Kammer hatte in einer Telefonaktion ein Stimmungsbild bei betroffenen Betrieben eingeholt – mit klarem Ergebnis.
Doris Beinborn, Geschäftsführerin vom Autohaus Schmidt in Dautphetal, hat mit dem Landkreis telefoniert und die baldige Wiedereröffnung eingefordert – bislang ohne Ergebnis. Sie spricht für alle Betroffenen: „Die Schließung der Zulassungsstelle ist ein großer Umstand für uns.“ Sie befürchtet – wie auch die anderen Befragten – dass der Kreis den Shutdown nutzen könnte, um die Zulassungsstelle für immer zu schließen. „Bau- und Gesundheitsamt sind ja schon komplett nach Marburg verlegt worden.“

„Eine reibungslose Kfz-Zulassung hat enorme Bedeutung für die heimische Wirtschaft“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführer Burghard Loewe. „Doch die anhaltende Schließung der Zulassungsstelle trifft mit dem Kfz-Gewerbe ausgerechnet die Branche, die bereits durch die Corona-Krise herbe Verluste einstecken muss. Der Kreis Marburg-Biedenkopf sollte deshalb jetzt alle Hebel in Bewegung setzen, um eine baldige Wiedereröffnung zu ermöglichen.“

