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St. Elisabeth-Verein: Soll Kritik an Corona-Maßnahmen ausgeklammert werden?

Teilhabe durch Ausgrenzung? Anlässlich der bevorstehenden Landratswahl veranstaltete der „St. Elisabeth-Verein“ gestern, am 27. April, ein „Café-Gespräch“ – eine Diskussionsrunde zur Sozialpolitik. Der Verein gebe vor, mit der Veranstaltung unter anderem „für eine Teilhabe an der Wahl als wichtiges demokratisches Grundrecht zu werben“. Von den sieben Kandidatinnen und Kandidaten habe der gemeinnützige Verein jedoch nur sechs eingeladen. „Eine entlarvende Auffassung von ‚Teilhabe‘ und demokratischen Grundrechten“ – findet der Landratskandidat der Bürgerliste Weiterdenken (WDMR), Dr. Frank Michler, der als einziger nicht willkommen war.

Was ist der Grund?

Soll Kritik an Corona-Maßnahmen schlicht ausgeklammert werden? Dr. Michler interpretiert die Parteilichkeit des Vereins als Versuch, die sozialen Folgen der Maßnahmen aus der öffentlichen Diskussion auszublenden. „Menschen mit geringem Einkommen und in schlecht bezahlten Berufen sind besonders stark von Betriebs-Schließungen, Testpflichten für Ungeimpfte und auch von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen. Da die zum Verein gehörende St. Elisabeth gGmbH mit ihren Testzentren stark in die medizinisch unsinnige Testung symptomloser Menschen involviert ist, kann ich verstehen, dass sie Kritik an den Corona-Maßnahmen in ihrer Wahlkampfveranstaltung für die sechs anderen Kandidaten nicht zu Wort kommen lassen möchte“ , kommentiert Michler die einseitige Konzeption der Veranstaltung.

Unbequem?

Unbequeme Fragen an St. Elisabeth Verein zu Schnelltests Im August 2021 hatte Frank Michler schon einmal Schriftwechsel mit Verantwortlichen der St. Elisabeth Vereins.

Landratskandidat Dr. Frank Michler hält mit seiner Meinung zu Corona-Maßnahmen nicht hinterm Berg. Das mag nicht jeder hören. (Foto: Jan Kissik)

Dr. Michler hatte hierzu Nachfragen an den Verein gestellt und die Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass die Testprodukte für Zwecke eingesetzt werden, die nicht von der durch den Hersteller ausgewiesenen Zweckbestimmung abgedeckt sind.

Keine Antwort…

Es dränge sich hier, so der Kandidat, der Verdacht auf, dass der Verein mit der bewussten Nicht-Einladung eines einzelnen Kandidaten unbequeme Fragen und Themen vermeiden wolle.
Bis zum Redaktionsschluss gestern Abend hat der St. Elisabeth-Verein noch nicht auf die Anfrage der Redaktion geantwortet.

2 Comments

  • Johannes Linn

    Laut Berichten in der hiesigen Presse wollte der Elisabethverein nur die LandratskandidatInnen einladen, die in Fraktionsstärke im Kreistag Marburg-Biedenkopf vertreten sind. Dann hätte allerdings auch Sabine Kranz nicht eingeladen werden dürfen, denn die Freien Wähler haben auch keine Fraktion im Kreistag. Sehr undemokratisch vom E-Verein. Zumal es sich bei der Landratswahl um eine Personenwahl handelt.