Wenig Wasser in Flüssen und Bächen
Hinterland. Das seit Wochen andauernde sommerliche und trockene Wetter geht auch an den Fließgewässern im Hinterland nicht spurlos vorüber. Gerade bei kleineren Flüssen und Bächen sind deutlich gesunkene Wasserstände feststellbar. Der Regen in den vergangenen Tagen war nicht ausreichend, um zu einer spürbaren Entspannung zu führen. Daher ruft die Untere Wasserbehörde des Landkreises dazu auf, möglichst wenig Wasser aus Flüssen und Bächen zu entnehmen.
Zu hohe Entnahme schädigt das Ökosystem
Beispielhaft sei auf die Lage an Perf und Salzböde verwiesen: Im Juni flossen am Perf-Pegel in Breidenbach durchschnittlich 100 Liter Wasser pro Sekunde weniger vorbei als noch im Mai. Der Rückgang an der Messstation Etzelmühle an der Salzböde betrug in diesem Zeitraum sogar 150 Liter pro Sekunde, also etwa so viel wie in eine Badewanne passt. Auch an den Pegeln der Lahn in Biedenkopf und Marburg ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen.
Grundsätzlich benötigen Eigentümer von Gewässern sowie Anlieger von Grundstücken an Gewässern keine Erlaubnis für Wasserentnahmen zu eigenen Zwecken, wie zum Beispiel zur Gartenbewässerung. Eine zu starke Wasserentnahme kann zu einem Ungleichgewicht des Ökosystems und im schlimmsten Falle zum Sterben von Lebewesen führen. Wegen der festgestellten geringen Wassermengen in einigen Flüssen und Bächen ist besondere Rücksichtnahme geboten. Gerade auf den Einsatz von Pumpen sollte daher verzichtet werden.
Die Untere Wasserbehörde weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass Wasserentnahmen für andere Personen im Rahmen des sogenannten Gemeingebrauchs bei der Wasserbehörde gemeldet oder angezeigt werden müssen, soweit der Gebrauch über das Schöpfen mit Handgefäßen hinausgeht. Weitere Informationen sind beim Fachdienst Wasser- und Bodenschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf unter der Telefonnummer (06421) 405-1645 erhältlich.