Gutenbergpresse: Highlight beim Weihnachtsmarkt
Es war ein weiter Weg bis das erste gedruckte Buch entstand; zudem ist es rund 600 Jahre her. Im Jahr 1450 begannen die Vorarbeiten Johannes Gutenbergs für das erste mit beweglichen Metalllettern gedruckte Buch. Druckerpresse und Druckerschwärze, Metalllegierungen und Drucktypen musste Gutenberg selbst entwickeln und herstellen.
Die Druckfarbe beispielsweise musste anders als die für die Holzschnitte wässrige Tinte, leicht klebrig und von einer tiefen Schwärze sein, um einen guten Abdruck zu liefern. Sie wurde aus Ruß, Öl und Harzen gewonnen. Um ein handschriftähnliches Druckbild zu erhalten, verwendete Gutenberg seinerzeit nicht nur mehrere, leicht unterschiedliche Typen für die 26 Buchstaben des Alphabets, sondern schuf kunstvolle Abkürzungszeichen und ineinander verschlungene Doppelbuchstaben; insgesamt entwarf er 290 verschiedene Schriftzeichen.
Zwei nachgebaute Gutenbergpressen können übrigens in Wolzhausen ausgeliehen werden. Die Evangelische Allianz Wolzhausen/Quotshausen hatte die Idee, eine solche Presse nachzubauen und Martin Klein und Norbert Weigel aus Quots- und Wolzhausen setzten sie 1992 in die Tat um.
Selbstgebaut
Im Jahr 1993 kam sie während einer Bibelausstellung in Wolzhausen im Rahmen des „Jahres mit der Bibel“ zum ersten Mal zum Einsatz. Aufgrund der regen Nachfrage wurde nun eine zweite Gutenbergpresse gebaut. Um dieses Vorhaben wiederum in die Tat umzusetzen sind die beiden Wolzhäuser Günter Schmidt und Tino Runzheimer an die Arbeit gegangen. Nun können beide Pressen ausgeliehen und eingesetzt werden, etwa bei Bibelausstellungen, Gemeindefesten, Stehenden Festzügen, Gewerbeausstellungen, verschiedenen Märkten oder bei Stadt- oder Dorffesten. Dabei können dann Groß und Klein verschieden Sprüche selber drucken und so die Druckkunst aus dem 14. Jahrhundert kennenlernen.
In Biedenkopf
Wer eine solche historisch nachempfundene Presse einmal „in natura“ erleben möchte, hat damit jetzt im Rahmen des Weihnachtsmarkts am Landgrafenschloss Gelegenheit. Christen aus Breidenstein sind dort an einem Stand vor Ort und präsentieren die Druckerei.
Und wer sie leihen mag, wird auf dieser Seite fündig.