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MANV: Massenanfall von Verletzten

Was tun, wenn eine Massenkarambolage oder ein großes Bahnunglück passiert? Worauf müssen die Notärzte und der Rettungsdienst achten? Wer übernimmt welche Aufgabe? Wann wird die Feuerwehr hinzugezogen?
Vor einem Ernstfall sollte all dies praktisch durchgespielt werden. Und so üben das DRK Biedenkopf und Marburg zweimal jährlich ein solches Szenario: MANV – Massenanfall von Verletzten.

Die „Verletzten“ müssen fachgerecht erstversorgt werden. (Fotos: DRK)

Ziel ist es, möglichst schnell adäquate Versorgungsmöglichkeiten für alle Betroffenen zu etablieren. Jüngst war es wieder soweit; und die Jugendrotkreuz’ler aus Biedenkopf und Marburg rückten an, um 36 angehenden Notärzten eine Szene vorzuspielen, die so auch im Realfall vorkommen kann.

Im Vorfeld wurden den Darstellern entsprechende Wunden geschminkt.

Dazu wurden den Laiendarstellern zunächst Wunden geschminkt. Die dargestellte Situation: Verkehrsunfall mit Todesfolge, in den mehrere Wanderer und die Fahrzeuginsassen verwickelt sind. Die 36 angehenden Notärzte wurden in zwölf Gruppen mit je drei Personen eingeteilt. Sie hatten jeweils drei Minuten Zeit, um die Situation richtig einzuschätzen, alle Beteiligten zu finden und die Verletzten je nach Grad der Verletzung in verschiedene Stufen einzuteilen.

Wer hat welche Aufgaben? Im Ernstfall muss es schnell und korrekt ablaufen.

Die Aufgabe des zuerst eintreffenden Arztes ist nicht leicht: Anstatt sich um jeden Betroffenen einzeln zu kümmern, muss er die Anzahl der verletzten Personen und die Schwere der jeweiligen Verletzungen erfassen, den Ort des Geschehens erkunden und sich einen Überblick über die Situation verschaffen.

Reibungsloser Ablauf

Der Kurs findet zweimal im Jahr auf den Lahnbergen statt, wird von der Landesärztekammer und dem Uniklinikum durchgeführt und durch das DRK Biedenkopf/Marburg, den Rettungsdienst Mittelhessen, das Simulationszentrum Mittelhessen sowie die Feuerwehr Marburg Cappel unterstützt. Um später als Notarzt zu arbeiten, müssen die Mediziner 50 Einsätze mit einem erfahrenen Notarzt auf dem NEF (Notarzteinsatzfahrzeug) gefahren sein und mindestens zwei Jahren eine ärztliche Tätigkeit ausüben. Das Fazit der jüngsten Übung: Die Rettungsaktion funktionierte tadellos, und alle Beteiligten ernteten von den angehenden Notärzten jede Menge Applaus.