War’s der Lokführer etwa selbst?
Am 16. April hat Backland.News auf dieser Seite über Ermittlungen zu einem Fall wegen versuchten Mordes berichtet. Ein Zug der Hessischen Landesbahn war auf der Fahrtstrecke von Erndtebrück nach Bad Berleburg massiv beschädigt worden.
Im Bereich einer Brücke hatten mehrere Gully-Deckel, die an Seilen befestigt auf Höhe der Fahrerkabine von einer Brücke herabhingen, die Frontscheibe eingeschlagen. Der 49-jährige Lokführer wurde dabei leicht verletzt. Im Zug befanden sich wegen fahrplanmäßiger Leerfahrt keine weiteren Gäste. Der Lokführer war noch für seine schnelle Reaktion gelobt worden. Zudem nahm der Mann psychologisch-seelsorgerliche Betreuung in Anspruch.
Auswertung von Tatortspuren
Aufgrund der intensiv und mit Hochdruck geführten Ermittlungen hat sich nun allerdings ein Tatverdacht gegen den 49-jährigen Lokführer selbst ergeben. Er geriet insbesondere durch die Auswertung von Tatortspuren in den Fokus der Ermittler. (Es soll sich nach unbestätigten Berichten um DNS-Spuren an den Seilen handeln.) Die Staatsanwaltschaft Siegen erwirkte beim zuständigen Amtsgericht daraufhin Durchsuchungsbeschlüsse für die Wohnungen des Lokführers in Lünen und in Erndtebrück. Ob man hier fündig geworden war, wollte Staatsanwalt Rainer Hoppmann gegenüber Backland.News noch nicht äußern.
Lokführer bestreitet die Tat
Allerdings: Nach der am Mittwochnachmittag erfolgten Durchsuchung nahmen die ermittelnden Polizeibeamten den 49-Jährigen am Erndtebrücker Bahnhof vorläufig fest.
Der Lokführer bestreitet die Tat und wurde heute (Donnerstag) mangels Haftgründen wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Ermittlungen dauern gleichwohl an.