
Polizei warnt: Wildunfälle mehren sich
Allein letzte Woche nahm die Polizei fünf sogenannte Wildunfälle auf. Glücklicherweise blieben die Autofahrer bei den Zusammenstößen mit den Wildsäuen und den beiden Rehen unverletzt.

An den Fahrzeugen hingegen entstanden zum Teil erhebliche Schäden. Einen Schwerpunkt wegen besonders häufiger Wildunfälle kristallisiert sich nicht heraus. Die Unfälle waren auf der K 74 zwischen Holzhausen und Amelose, auf der B 255 zwischen Gladenbach und Willershausen, auf der L 3288 zwischen Rachelshausen und Bottenhorn und auf der Stadtautobahn in Marburg zwischen Marburg Mitte und der Gisselberger Straße.
Oft heftig
Der Aufprall eines Tieres ist heftig und wird oftmals unterschätzt. Die Tiere überleben die Kollision meistens nicht. Besonnenes und richtiges Verhalten ist mitentscheidend dafür, dass es bei einem Zusammenstoß mit einem Tier „nur“ beim Sachschaden bleibt.
Möglichst vermeiden
„Es gibt für jeden Autofahrer durchaus Möglichkeiten, einen Wildunfall zu vermeiden oder zumindest den Schaden möglichst gering zu halten!“, meint Thorsten Samsa, der Leiter des Regionalen Verkehrsdienstes Marburg anlässlich der Veröffentlichung der Statistik.
Neun Tipps
▶ 1. Fuß vom Gas, wenn Sie in Waldstücken, an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern oder dort wo es bereits Warnschilder wegen Wildwechsels gibt, unterwegs sind.
▶ 2. Besser ein kontrollierter Zusammenstoß als ein unkontrolliertes Ausweichen!
▶ 3. Lenkrad festhalten, geradeaus fahren und bremsen.
▶ 4. Riskante Ausweichmanöver gefährden den Gegenverkehr und Sie selbst.
▶ 5. Achten Sie auf die Warnschilder! Aufgrund bestimmter Auswertungen werden die Warnschilder vor allem an Strecken aufgestellt, wo es besonders häufig zu Wildwechsel kommt.
▶ 6. Besondere Wachsamkeit beim Befahren von neuen, durch den Wald führenden Straßen.
▶ 7. Fernlicht bewirkt, dass die Augen des Wilds wie Rückstrahler wirken. Das Wild ist daher früher erkennbar.
▶ 8. Abblenden und bremsen bei Wildwechsel! Kontrolliert bremsen und hupen, wenn Wild auf der Straße steht.
▶ 9. Vorsicht Nachzügler! Wildtiere treten meist in Gruppen auf. Kam es bereits zum Wildwechsel, so ist damit zu rechnen, dass weitere Tiere folgen. Kommt es zum Unfall, ist die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zu verständigen.
Keine Jagdwilderei
Die Polizei verständigt den zuständigen Jagdpächter. Auf keinen Fall sollten Sie ein Tier nach einem Unfall einladen und mitnehmen. Damit würde man sich wegen Jagdwilderei strafbar machen.

