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Rentnerin übergibt falschen Polizisten Schmuck und Bares

Über mehrere Stunden hielten dieser Tage wieder falsche Polizeibeamte eine Rentnerin in Atem. Mit einer äußerst geschickten Gesprächsführung bauten die Betrüger ein Angst-Szenario auf. Das Opfer aus dem Lahn-Dill-Kreis legte letztlich einen Beutel mit Wertsachen vor ihre Haustür.

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Gegen 22 Uhr klingelte das Telefon bei der alleinlebenden Seniorin. Der Anrufer gab sich als Kriminalbeamter der Wetzlarer Polizei aus und informierte sie, dass in ihrer Nachbarschaft zwei Einbrecher einer fünfköpfigen Gruppe festgenommen worden seien. Auf einer Liste, die bei den Festgenommenen gefunden wurde, wären auch ihr Name und ihre Anschrift vermerkt. Es sei zu befürchten, so der falsche Ermittler, dass die noch nicht dingfest gemachten Komplizen in Kürze auch bei ihr einsteigen könnten. Unter anderem erklärte er auch, dass die Täter erfahrungsgemäß sehr rabiat werden könnten, sollten sie bei ihren Einbrüchen auf Bewohner treffen.

Die alte Dame suchte Schmuck und Bargeld zusammen und legte es vor die Tür. (Symbolfoto)

Der Anrufer beruhigte die Rentnerin, da Polizisten bereits in ihrer Wohngegend nach den Tätern fahndeten. Sie solle, so der falsche Polizist, alle Wertsachen in einen Beutel verstauen und vor die Tür legen, damit die Polizei es in Sicherheit bringen könne. Am nächsten Morgen könne sie dann in Ruhe ihre Wertsachen wieder bei der Polizei abzuholen. Sie tat wie ihr geheißen und legte Schmuck, Bargeld sowie ihre EC-Karte vor der Tür ab. Der Täter schaffte es sogar, der Frau die PIN der EC-Karte zu entlocken. Der Anrufer erklärte, dass der fünfte Täter nun ebenfalls gefasst worden sei und beendete das Gespräch. Der Beutel vor der Tür war da bereits verschwunden.

Geld abgehoben

Am nächsten Morgen wurde die alte Dame per Handy von einer Kontobewegung informiert. Die Täter hatten Geld von ihrem Konto abgehoben. Das Konto ließ sie umgehend sperren und erstattete Anzeige bei der Polizei. Wie hoch der Gesamtwert der Beute ist, kann derzeit noch nicht gesagt werden.

Vertrauen erschlichen

Offensichtlich schaffen es die Betrüger immer wieder sich durch geschickte Gesprächsführung das Vertrauen der Opfer zu erschleichen. Die von ihnen aufgebauten Angst-Szenarien führen, wie in diesem Fall, oftmals dazu, dass die Opfer ihre sämtlichen Wertsachen zusammenpacken und den falschen Polizeibeamten aushändigen.

Senioren unterstützen

Um den dreisten Betrügerinnen und Betrügern den Garaus zu machen, bittet die Polizei um Mithilfe. „Sprechen Sie mit älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern über die miese Masche der Täter. Stellen Sie sich als Ansprechpartner für ihre Angehörigen zur Verfügung. Zeigen Sie die Möglichkeit auf, unter der Nummer 110 jederzeit die Polizei zu Hilfe holen zu können“, raten die Beamten.