Marburg will in zehn Jahren klimaneutral sein
Energiekosten senken, behaglich wohnen und das Eigenheim aufwerten – das ist der Wunsch vieler Hausbesitzer. Aber wie und wo? Bei einem Infoabend in Marburg gab es Vorträge, Beratungen und eine Ausstellung zu den Themen „energetische Sanierung“ und „Fernwärme“.
Hohe Ziele
„Die Stadt Marburg hat sich auf den Weg gemacht, bis 2030 klimaneutral zu werden. Ohne eine weitreichende energetische Sanierung des Gebäudebestandes ist dieses Ziel allerdings nicht erreichbar“, sagt Bürgermeister Wieland Stötzel und erläuterte damit den Hintergrund des jüngsten Infoabends. Der Klimaschutzdezernent erklärte weiter, dass etwa die Hälfte der Emissionen im Stadtgebiet durch den Wärmeverbrauch in Gebäuden entsteht. „Mit einer energetischen Sanierung können Eigentümer etwas für den Klimaschutz tun und dabei Geld sparen.“
Deutliche Vorteile
Diplom-Ingenieur Alexander Sauer, der im Wärmevertrieb der Stadtwerke Marburg tätig ist, zeigte die Vorteile auf, die ein Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke mit sich bringt. So entfielen für die Verbraucher die Kosten für die Instandhaltung der Wärmeerzeugungsanlage und Versorgungssicherheit sowie Service seien durch die Stadtwerke garantiert.
Norbert Muth, Energieberater unter anderem für die Verbraucherzentrale Hessen, erläuterte in einem Vortrag, wie mit Hilfe einer Gebäudeenergieberatung Fehler vermieden, Zuschüsse gesichert und somit Energie und Geld eingespart werden können.
Selbst Goethe sparte
Abschließend präsentierte der Energieeffizienzexperte Carsten Herbert einen humorvollen Einblick in die Geschichte des Energiesparens. Selbst Johann Wolfgang von Goethe sei als Erfinder des sogenannten Ballonofens schon ein Energiesparer gewesen. Dabei speicherte er die Wärme aus einem Kanonenofen noch in einer großen, aufgesetzten Kupferblase, bevor diese durch den Schornstein entwich.