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Kunst und Kultur,  Marburg

Marburger Herz muss nochmal „operiert“ werden

Die Untersuchung: Das zwölf Jahre alte Lichtkunstwerk, der Spiegelslustturm, ist auf Herz und Nieren geprüft worden – auf der großen Drehleiter der Marburger Feuerwehr. Alle Befestigungspunkte und Schweißnähte der Tragkonstruktion sind in Ordnung. Das Herz ist aus statischer Sicht tragfähig und „standsicher“.

Die Krankengeschichte: Nach dem Ausfall der Steuerung durch den Blitzeinschlag im Frühsommer musste eine komplett neue Steuereinheit beschafft werden. Da das Herz ein Einzelstück ist, wurde diese extra angefertigt. Kosten: rund 6.000 Euro. Danach leuchtete das Herz zwar wieder auf, aber leider nur zaghaft.

 Kaiser-Wilhelm-Turm bei Nacht mit leuchtendem Herzen. Bäume rechts und links.
Nach einer weiteren „Operation“ soll das Lichtkunstwerk am Kaiser-Wilhelm-Turm wieder wie gewohnt leuchten. (Archivfoto: Georg Kronenberg)

Die Diagnose: Die Wartungsfirma hat größere Mängel an den Beleuchtungselementen gefunden. An den Herzbögen sind einige Röhren defekt, die übergangsweise mit Kabel überbrückt wurden. Auch die Befüllung der Neonleuchten ist nicht mehr in bestem Zustand; zusätzlich sind einige Transformatoren defekt.

Die Therapie-Empfehlung: Alle Neonröhren müssen ausgebaut, gereinigt, neu befüllt und wieder ins Herz montiert sowie defekte Röhren und auch alle Transformatoren komplett ersetzt werden.

Die Operation: Für diese Arbeiten am Lichtkunstherz wird ein Hubsteiger benötigt. Denn diese sind sie nicht aus dem Korb der Drehleiter heraus möglich. Erst werden die Leuchten repariert und remontiert, danach sind die Trafos an der Reihe. Die grob geschätzten Kosten hierfür belaufen sich auf rund 5.000 Euro. Die Operation findet nun im ersten Quartal dieses Jahres statt.

Der Spiegelslustturm (oberes Drittel mit Herz) bei Tageslicht vor bewölktem Himmel.
Die OP dauert zwei bis vier Wochen. Da alle Leuchten Sonderanfertigungen sind, dauert auch die Beschaffung einige Zeit. (Foto: Hydro, Wikipedia)

Im Wartezimmer: Bis zu dieser Operation hat der Fachdienst Kultur der Stadt dem geschwächten Herzen ab sofort Ruhe verordnet. Es könnte zwar heute schon wieder gebrochen leuchten, wäre aber ein trauriger Anblick. Deshalb bleibt das Herz bis zur vollständigen Wiederherstellung ausgeschaltet.