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Gladenbach

Großer Andrang beim ersten Auto-Gottesdienst

Wenn mehr als 200 Autos gleichzeitig hupen, nervt das gewöhnlich. Am Sonntagmittag jedoch freuten sich alle riesig miteinander darüber, drückte das Hupkonzert doch Freude und Dankbarkeit der Besucher über den gelungenen Auto-Gottesdienst am Gladenbacher Einkaufszentrum aus.

„Super Idee!“

Zu der ersten Veranstaltung dieser Art in weitem Umkreis hatten die evangelischen Kirchengemeinden im Nachbarschaftsraum „Gladenbacher Land“ wegen des seit Wochen für Kirchenräume geltenden Gottesdienstverbots eingeladen. „Der Auto-Gottesdienst war eine super Idee und hat gutgetan nach der langen Zeit ohne Gottesdienste!“, freute sich eine Besucherin aus Niederweidbach nach der etwa einstündigen Feier. Auch Fahrzeuge aus den benachbarten Landkreisen hatten den Weg auf den Parkplatz zwischen Supermärkten und Discountern gefunden. Eingewiesen von Mitgliedern des Gladenbacher Feuerwehrvereins konnten auch die hinteren Reihen durch die Lücken immer noch etwas vom Geschehen mitbekommen.

Gut organisiert

Da die Organisatoren den Altar, die Mikrofone und ein E-Piano auf der Ladefläche eines Lastwagens aufgebaut hatten, war die Sicht auch aus größerer Entfernung kaum eingeschränkt. Für die Beschallung auch der Randbereiche sorgte das Technikteam der Evangelischen Jugend aus dem Nachbarschaftsraum.

Akteure mit Maske winken den fahrenden Autos zu
„Ungewöhnliche Aktion in einer ungewöhnlichen Zeit“: Der erste Auto-Gottesdienst im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach war ein voller Erfolg.

Auf wenigstens 350 Besucher schätzten die Veranstalter schließlich die Zahl der Besucher. Mit so vielen Gästen hatten die beteiligten Kirchengemeinden Gladenbach, Mornshausen, Erdhausen, Weidenhausen und Runzhausen nicht gerechnet. Auch die Befürchtungen, dass im Wagen und bei halb heruntergekurbelten Seitenscheiben – denn kein Besucher durfte sein Fahrzeug verlassen – kaum Andacht und Gottesdienstgemeinschaft aufkommen könne, bestätigte sich nicht.

Weil’s so schön war…

Eigentlich solle der Auto-Gottesdienst eine einmalige Sache bleiben. Aber die überaus positive Resonanz auf Facebook, Instagram und bei den Verabschiedungen direkt nach der Feier lassen eine Neuauflage des Auto-Gottesdiensts nicht ausgeschlossen erscheinen.

Pfarrer Matthias Ullrich und Isabella Kranz singen ein Lied.
Pfarrer Ullrich und Isabella Kranz beim Liedvortrag. (Fotos: Klaus Kordesch/eöa)

Pfarrer Matthias Ullrich gestaltete gemeinsam mit Vikarin Deborah Kehr, den Gemeindepädagogen Thomas Pospischil und Isabella Wabel sowie den Kollegen Christina Ronzheimer, Axel Henß, Klaus Neumeister und Thomas Schmidt den Auto-Gottesdienst.
Die musikalische Begleitung lag in den Händen des von Thilo Fischer geleiteten Bläserkreises Runzhausen, Solosängerin Isabella Kranz und Elke Siefken-Henß am E-Piano.

Großer Andrang beim Auto-Gottesdienst.  In mehreren Reihen stehen die Autos vor dem zur Bühne umfunktionierten Lastwagen.
Großer Andrang herrschte beim ersten Auto-Gottesdienst im Dekanat. In mehreren Reihen standen die Autos vor dem zur Bühne umfunktionierten Lkw.

Den ersten Auto-Gottesdienst im Dekanat konnte man übrigens auch im Internet unter evangelisch-im-gladenbacher-land.de live mitfeiern.