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Landkreis rüstet sich gegen die Schweinepest

Mit einer speziellen Desinfektionsanlage ergänzt der Landkreis Marburg-Biedenkopf seine Ausstattung, die bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest zum Einsatz kommen soll. Mit Hilfe dieser Anlage können Fahrzeuge desinfiziert werden, die bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Landkreis zum Transport von Tierkadavern genutzt würden. Gemeinsam mit Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Ebsdorfergrund-Dreihausen testete der Kreis die Anlage.

Haus- und Wildschweine

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist eine Tierseuche, von der Haus- und Wildschweine betroffen sind. Die ursprünglich nur in Afrika vorkommende Seuche ist in Asien inzwischen stark verbreitet und ist auch in osteuropäischen Ländern angekommen. In Deutschland sind seit September erkrankte Wildschweine in Brandenburg und Sachsen aufgefunden worden. Die ASP ist nicht auf den Menschen übertragbar, auch der Genuss von Fleisch eines infizierten Tieres ist nicht gefährlich. Wild- oder Hausschweine erliegen aber in der Regel der Krankheit.

Eine Pufferzone

Sollte im Landkreis ein erkranktes Schwein gefunden werden, so wird ein Gebiet um die Abschuss- oder Fundstelle als gefährdetes Gebiet und ein Gebiet um das gefährdete Gebiet als Pufferzone festgelegt. Die Körper der toten Tiere werden zu Kadaversammelplätzen transportiert, die zuvor von den Städten und Gemeinden festzulegen sind. Anschließend werden die Kadaver zu einer Tierkörperbeseitigungsanstalt transportiert und dort vernichtet.

15.000 Euro

Damit die Autos, die die toten Tiere zu diesen Sammelplätzen transportieren, das Virus nicht weiter verbreiten, müssen sie desinfiziert werden. Mit Hilfe der neuen Desinfektionsanlage können die Fahrzeuge und die Behälter, in denen die toten Tiere sich befunden haben, entsprechend desinfiziert werden. Die etwa 15.000 Euro teure Anlage, die der Landkreis Marburg-Biedenkopf beschafft hat, arbeitet mit Desinfektionsschaum. Dieser Schaum verlängert die Einwirkzeit und damit die Effektivität des Desinfektionsmittels, da der Schaum länger an Oberflächen haftet.

Feuerwehrfahrzeug wird vom Feuerwehrmann desinfiziert
Mit einer speziellen Desinfektionsanlage ergänzt der Landkreis seine Ausstattung, die bei einem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest zum Einsatz kommen soll. (Foto: Heike Döhn, Landkreis)

Ansprechpartner für Fragen zur Vorbeugung oder zur Bekämpfung der Schweinepest ist der Fachdienst Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Landkreises Marburg-Biedenkopf. Es ist zuständig für Tierseuchenbekämpfung und den Tiergesundheitsschutz. Nähere Informationen zur Afrikanischen Schweinepest gibt es zudem beim Friedrich-Löffler-Institut im Internet unter www.fli.de.