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Marburg,  Region

500 beim Montags-Spaziergang und 100 „Gegen-Demonstranten“

Wie in den letzten Wochen waren beim Montagsspaziergang in Marburg wieder etwa 500 Menschen in Marburg auf der Straße, um für eine freie Impfentscheidung zu protestieren. Gabriel Schnizler auf die Frage, warum er an diesem Spaziergang teilnahm: „Ich will keine ‚Neue Normalität‘, in der Menschen ganz ‚selbstverständlich‘ nur noch Zugang zum öffentlichen Leben haben, wenn sie sich erpressen lassen.“

„Höchst intim“

Niemand solle Informationen über sich preis geben müssen, die höchst intim und privat sind und dem Arzt-Patientengeheimnis unterliegen, nur um sein Recht auf Bildung, die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Freizeitveranstaltungen wahrzunehmen. so Schnizler.

„Lasst euch impfen“

Eine Gruppe von etwa 100 „Gegen-Demonstranten“ habe sich ebenso am Elisabeth-Blochmann-Platz getroffen und
sei den Spaziergängern gefolgt, um sich jeweils am Straßenrand für ihre Meinungskundgabe zu postieren, wurde berichtet. Manche waren schwarz vermummt, andere trugen weiße Kittel, um sich als Studierende der Medizin zu präsentieren. „Mehrmals gaben die Weißkittel im Stil von Hooligan-Sprechgesängen medizinische Ratschläge“, sagt ein Augenzeuge. „Lasst Euch impfen!“ hätten sie den „Demonstranten“ entgegengerufen.

„Finde es erschreckend“

„Ich finde es erschreckend, dass diese Studierenden offenbar nicht gelernt haben, dass die eventuelle Indikation für ein Arzneimittel erst nach ausführlicher Anamnese und Befundsichtung individuell gestellt werden sollte. Dies gilt erst recht bei einem nicht regulär zugelassenen Medikament, das noch dazu meist gesunden Menschen verabreicht werden soll“, sagte Dr. Frank Michler von der „Bürgerliste Weiterdenken“ nach dem Montagsspaziergang. Er fordere den Fachbereich Medizin der Philipps-Universität Marburg daher auf, „die Lehrpläne für das Medizinstudium dahingehend zu überprüfen.“

Spaziergänger mit Masken unterwegs auf der Hauptstraße
„Die Polizei hat erstaunlicherweise deutlich höhere Zahlen von Demonstrationsteilnehmern angegeben. Gegenüber der Presse hat sie Zahlen von 740 Spaziergängern und 300 Gegendemonstranten genannt“, äußerte Dr. Frank Michler.


„Inzwischen sehen immer mehr die Impfpflicht kritisch“, äußerte eine der Spaziergängerinnen. Sie selbst sei „noch letztes Jahr dafür gewesen, sehe dies aber vor den aktuellen Zahlen inzwischen mehr als kritisch.“ Ein Teilnehmer der Gegenseite hingegen rügte die „Spaziergänger“ mit der Aussage: „Impfverweigerung ist unsolidarisch“, wollte oder konnte dazu aber nichts Näheres ausführen.