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Bad Laasphe

Krimikomödie am Gymnasium Schloss Wittgenstein

Mit der schrägen Krimikomödie „Adel vernichtet“ hat der Projektkurs der Q2 des Gymnasiums Schloss Wittgenstein das Publikum in der vollbesetzen Aula des Gymnasiums Schloss Wittgenstein aufs Beste unterhalten.

Unter Leitung von Deutschlehrerin Karin Leser hatten die Schausspieler:innen die Vorlage von Autorin Vera Seebaß bearbeitet und mit eigenen Ideen bereichert. Personell eine wahre Mammutaufgabe, zudem mussten einige Männerrollen von jungen Frauen übernommen werden, was allerdings kongenial gelang.

Englische und schottische Namen geben sich im versnobten England zu Beginn des 19. Jahrhunderts auf der Bühne ein Stelldichein. Über allem thronen die Gastgeber, das frisch vermählte Ehepaar Lord Percy und Lady Grace Rutherford (Marvin Lukas Fischer und Sarah Grebe). Sie wollen mit einem feudal angelegten Empfang ihren Einstand in die feine Gesellschaft geben.

„Adel vernichtet!“ – eine rasante Krimikomödie

Angekündigt werden die Gäste jeweils feierlich von Butler James (Josephine Hanschmann). Als erste treffen Lord und Lady Plumpudding (Jannis Weber, Felizitas Sandrock) mit Sohn Georg (Angeli Freya Lotz) ein. Die Lady entpuppt sich als wahre Nervensäge, ihr Mann als Schürzenjäger und der Sohn als eingebildeter Schnösel. Auch die nächsten Gäste sind sehr auffällig. Als „Eiszapfen“ wird Victoria Grey (Anastasia Engelhardt), Tochter des blasierten Earl Grey (Luisa Völkel) bezeichnet, die ihre Gesellschafterin, die verarmte Lady Astor (Sara Telli), von oben herab behandelt und quält.

Weitere Gäste sind Admiral Mayflower (Marie Grebe) mit seiner energischen Lady (Chiara Bril) nebst Tochter Annabelle (Saskia Roth) sowie der korrekte Reverend Churchill (Erik Scholze) nebst Gattin (Sinem Karapinar), Tochter Magdalena (Jolin Müller) und Sohn Jacob (Leon Wiedemann).

Die Schotten – Lord Macintosh (David Gremler) mit seiner Lady (Julie Engelhardt) und Sohn Ian (Charlotte Duchardt) – legen eine spektakulären Einzug in die Aula hin in Kilts inklusive Dudelsackmusik! Sie bekommen allerdings als Hinterwäldler die Verachtung der versnobten Engländer zu spüren.

Nachdem alle wichtigen Personen im Saal mit ihren hervorstechenden Charakteren vorgestellt worden sind, dauert es nicht lange – und Lord Plumpudding (Jannis Weber) liegt ermordet im Garten.

Der Projektkurs Q2 des GSW mit Lehrerin Karin Leser. (Fotos: Christian Kienel)

Das Stück entwickelt sich als klassische „Wer hat es getan?“-Kriminalkomödie, denn ab jetzt geht es darum, den Täter zu finden. Inspektor Cornedbeef (Marie Groß) samt Doktor Pillbox (Jolin Müller) treten auf den Plan. Sie beginnen zu ermitteln und befragen die Gäste sowie das Personal.

Da die Tat mit einem Fleischermesser aus der Küche der Rutherfords begangen wurde, steht natürlich zunächst das Personal unter Verdacht. Hierzu gehören Köchin Bertha (Miray Sahin) und Stallbursche Henry (Jannis Weber). Jeder verdächtigt jeden und der Konflikt eskaliert schließlich bis zum Duell zwischen dem Schotten Ian (Charlotte Duchardt) und Georg (Angeli Freya Lotz), dem Sohn des Ermordeten, der als Schwertkampf auf der Bühne ausgetragen wird. Sehr verdächtig gemacht hat sich allerdings auch Lady Astor, mit der sich Weiberheld Plumpudding im Garten treffen wollte.

Am Ende stellt sich allerdings in klassischer Krimimanier heraus, dass der, den zunächst niemand verdächtigte, der Täter ist. Der Mörder ist nämlich Butler James (Josephine Hanschmann), der sich als illegitimer Sohn von Lord Plumpudding outet und seinen Hass auf seinen Erzeuger nicht zügeln konnte.

Am Ende der turbulenten Krimikomödie stellen Inspektor und Doktor fest: „Diese Adligen sind irgendwie merkwürdig! Adel vernichtet, den Anstand, die Moral und die Menschlichkeit“

Technisch wurde die Theatergruppe von den GSW-Lehrern Christian Kienel und Susanne Krabbe und dem ehemaligen GSW-Schüler Max Meyer unterstützt, die für einwandfreien Ton und stimmungsvolle Beleuchtung sorgten. Viel Zeit und Kraft haben Karin Leser und ihr Kurs in die Proben und Vorbereitungen investiert – mit Erfolg: Es war eine überaus gelungene Produktion, die beim Publikum sehr gut ankam und auch nach der Aufführung noch für Begeisterung sorgte.