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Kreis setzt auf Sonnenenergie an Schulen

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf als Schulträger setzt an seinen Schulen immer stärker auf Sonnenkraft zur Energiegewinnung: So nutzen die Fachkräfte des Kreises für „Schule und Gebäudemanagement“ auch die diesjährigen Sommerferien, um die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Schuldächern zu planen und voranzubringen. Aber auch die klassischen Sanierungsarbeiten stehen turnusmäßig wieder an. Allein dafür investiert der Kreis über eine Million Euro für rund 50 Baumaßnahmen in den Sommerferien, um seine Schulgebäude auf Vordermann zu bringen.

Seit mehr als 15 Jahren wird auf den Dächern der Liegenschaften des Landkreises, darunter auch Schulgebäude, bereits Sonnenenergie geerntet: Sowohl durch die Verpachtung von Dachflächen für den Betrieb von Fremdanlagen als auch die mittlerweile im Fokus stehende Installation von Eigenanlagen des Kreises. Damit setzt der Kreis auch einen Aspekt seines Klimaschutzaktionsplans um.

Für eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft

„Mit der Umsetzung leisten wir zum einen wichtige Beiträge für den Klimaschutz und eine nachhaltige Gegenwart und Zukunft“, betont der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow. Hinzu käme, dass so gerade an den Schulen gleichzeitig das Umweltbewusstsein junger Menschen gestärkt werden könne. „Die Schülerinnen und Schüler lernen in der Schule dann nicht nur theoretisch etwas über erneuerbare Energien, sondern erleben nachhaltige Energieerzeugung und -nutzung konkret an ihren Schulen“, so Zachow.

2022 hat der Kreis insgesamt vier Photovoltaik-Anlagen an Schulen installiert, namentlich an der Förderschule in Dautphetal-Hommertshausen sowie den Grundschulen in Wetter-Amönau, Wetter-Oberrosphe und Bad Endbach. Durch diese vier Anlagen spart der Landkreis jährlich rund 32 Tonnen CO2 ein.

Solaranlagen an Schulen auch 2023 im Fokus

Auch 2023 steht das Thema Photovoltaik an Schulen im Mittelpunkt: Die Fachkräfte des Kreises planen aktuell die Installation von Anlagen an der Astrid-Lindgren-Schule Stadtallendorf, der Grundschule Rauschenberg, der Grundschule in Stadtallendorf-Schweinsberg und der Grundschule in Biedenkopf-Wallau. Für die Grundschule in Wetter-Amönau, die Grundschulen Stadtallendorf-Erksdorf und -Hatzbach sowie die Grundschule Amöneburg hat der Kreis bereits Aufträge an Firmen für die Installation entsprechender Anlagen erteilt.

Für die Grundschule in Stadtallendorf-Niederklein und die Hinterlandschule in Biedenkopf sind aktuell entsprechende Aufträge ausgeschrieben. Und die Grundschule Wetter-Mellnau konnte sich in diesem Jahr bereits über die Installation einer Photovoltaik-Anlage freuen, während für die Grundschule in Rauschenberg-Bracht in diesem Jahr eine neue Ausschreibung für die Installationsarbeiten geplant ist. Mit diesen zwölf genannten Anlagen spart der Kreis dann schätzungsweise weitere rund 220 Tonnen CO2 im Jahr ein. Für den Ausbau der Photovoltaik-Anlagen stehen dem Kreis 2023 rund 800.000 Euro zur Verfügung. 

Nachhaltige Energie ganzheitlich denken

Darüber hinaus prüft der Landkreis gemäß eines Kreistagsbeschlusses aus dem Jahr 2022 erstmals, inwieweit Pausenhöfe und Stellplatzflächen für Photovoltaik-Anlagen in Frage kommen, da diese Flächen großes Potenzial dafür besitzen. Der Ausbau von Solarkraftwerken an Schulen sei dabei ein weiteres Mosaikstück im umfassenden Ansatz des Kreises, seine Schulen nachhaltig und umweltfreundlich aufzustellen, macht Zachow deutlich.

Gerrit Schönberger (Fachdienstleiter „Technisches Gebäudemanagement“, Landkreis; von links), der Erste Kreisbeigeordnete und Schuldezernent Marian Zachow, Tatjana Ruppert (Schulleiterin Berglandschule Bad Endbach), Reiner Röder (Fachbereichsleiter „Schule und Gebäudemanagement“, Landkreis) und Jan Willems (Konrektor an der Berglandschule) im Austausch. Im Hintergrund ist eines der Solardächer an der Berglandschule in Bad Endbach zu sehen. (Foto: Landkreis Marburg-Biedenkopf)

Der Landkreis setzt in diesem Kontext insbesondere auf eine Versorgung seiner Liegenschaften mit Nah- beziehungsweise Fernwärme. Als weiterer Schulstandort, der seit dem Schuljahr 22/23 mit Fernwärme versorgt wird, ist das Schulzentrum in Kirchhain mit den Liegenschaften der Alfred-Wegener-Schule sowie den Beruflichen Schulen zu nennen. Hier gab es in den vergangenen Sommerferien umfassende Tiefbauarbeiten sowohl für den Fernwärmeanschluss an die Biomasseanlage in Stausebach als auch für den Neubau des Nahwärmenetzes an der Alfred-Wegener-Schule. Beide Liegenschaften wurden bisher mit dem Energieträger „Erdgas“ versorgt. Pro Jahr konnte eine CO2-Einsparung von circa 600 Tonnen und damit ein Riesenschritt zur Erreichung der Klimaschutzziele realisiert werden.

Über den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen hinaus möchte der Landkreis 2023 erstmals eine Kleinwindkraftanlage als Testanlage installieren. Geplant ist die Installation im September 2023 an der Grundschule in Fronhausen. „Das zeigt, dass wir nachhaltige Energie an unseren Schulen ganzheitlich in den Blick nehmen“, betont Zachow.

Umfassende Sanierungsarbeiten an Schulgebäuden

Bereits installierte Anlagen müssen natürlich ebenfalls gewartet und von Zeit zu Zeit erneuert werden. So an der Gesamtschule in Weimar-Niederwalgern, wo in den Sommerferien die Solaranlage auf dem Dach der Sporthalle für 15.000 Euro erneuert wird.

Auch klassische Sanierungsarbeiten für Schulgebäude stehen in den Sommerferien wieder auf dem Programm. So lässt der Kreis für 10.000 Euro Klassenräume und Flure an der Georg-Büchner-Schule in Stadtallendorf sanieren. An der Förderschule in Dautphetal-Hommertshausen wird das Eingangsdach im Innenhof für rund 12.000 Euro saniert, Schülerinnen und Schüler an der Mittelpunktschule Hartenrod können sich auf neue LED-Beleuchtung in einem ihrer Klassenräume freuen. Die Kosten: Etwa 1.800 Euro. Für zwei neue Raum-Module für das Betreuungsangebot an der Grundschule in Fronhausen investiert der Kreis sogar etwa 250.000 Euro. Vor dem Hintergrund der Anzahl der Baumaßnahmen nannte Zachow die Umsetzung eine „logistische Meisterleistung“.

Weitere Beispiele aus dem Sommerferien-Bauplan des Kreises: 

  • An der Grundschule in Amöneburg-Mardorf steht die Sanierung eines Klassenraums, der Fassade und ein Fenstereinbau an. Die Kosten: Rund 15.000 Euro.
  • An der Grundschule Fronhausen werden barrierefreie Toiletten für 25.000 Euro installiert.
  • An der Hinterlandschule in Steffenberg werden für rund 12.000 Euro die Brandschutztüren erneuert.

Der Kreis als Schulträger

Der Landkreis Marburg-Biedenkopf ist Schulträger für 64 Schulen mit 73 Schulstandorten: 42 Grundschulen, 15 Weiterführende Schulen, fünf Förderschulen und zwei Berufliche Schulen. Der Kreis muss dabei den kompletten Schulbetrieb rund um den Unterricht sicherstellen. Er ist für die Gebäude, deren Unterhaltung, Sanierung und Funktionsfähigkeit, die Reinigung, die Einrichtung vom Papierkorb über Tische und Stühle bis hin zur Tafel, den Pausengong oder das Toilettenpapier zuständig. Auch die Schulhausmeister und das Personal in den Sekretariaten schickt der Kreis. Das Land Hessen stellt Lehrkräfte und Bücher.