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Olaf der Flipper kommt nach Stadtallendorf

Er steht für deutsche Musikgeschichte. Mit seiner Band „Die Flippers“ füllte er fast fünf Jahrzehnte lang die Hallen und Arenen des Landes. Mehr als 250.000 Menschen sahen allein die Abschiedstour der drei Ausnahmekünstler. In dieser beispiellosen Karriere wurden 64 Studioalben mit Gold und Platin ausgezeichnet und u.a. 13 Goldene Stimmgabeln und zwei Echoauszeichnungen verliehen. Rein statistisch gesehen besitzt jeder Einwohner in Deutschland mindestens eine Flippers-CD.

Seit 2012 begeistert Olaf der Flipper als Solist seine Fans. Mit seinen Hits „Lotusblume“, „Mona Lisa“, „Die rote Sonne von Barbados“, „Tausend rote Rosen“ uvm. versteht der Entertainer es, sein Publikum mitzunehmen. Seine Live-DVD verdrängte Rammstein von Platz 1 der DVD-Charts, sein letztes Studioalbum landete auf Platz 4 der internationalen Charts und auf Platz 1 der Schlagercharts.

Mit 78 Jahren ist für ihn noch kein Ende in Sicht, und er geht erneut auf Tournee durch Deutschland und kommt am Donnerstag, 11. Oktober, nach Stadtallendorf. Zum Tourneestart erzählt Olaf Malolepski von seiner Solokarriere, der Zeit mit den Flippers, wie er sich fit hält, und warum Schlager die erfolgreichste Musik der Welt ist.

Nach der großen Geburtstagstournee 2022 geht es in diesem Jahr direkt weiter: TV-Auftritte, Festivals und Megapark in Mallorca. Wie fühlt es sich an wieder so viel auf Tour zu sein?

Olaf (Foto: Guido Karp): Das ist der Hammer! Wir waren mit den Flippers 20 Jahre in allen Arenen in Deutschland und in den benachbarten Ländern. Das war einfach Weltklasse! Als ich 2011 als Solist angefangen habe, hat das erste Album gleich Gold gemacht, es ging also nahtlos weiter. Natürlich waren die Hallen dann etwas kleiner, aber das ist egal. Die Fans sind die gleichen, sie singen und feiern gemeinsam mit mir. Das macht unglaublich Spaß!

Durch den wahnsinnigen Hit mit „Wir sagen Dankeschön“ sind es mittlerweile 5 Generationen, die gemeinsam vor der Bühne stehen oder zuhause mitsingen – von dem kleinen Jungen über junge Erwachsene bis hin zur lieben, älteren Dame im Altenwohnheim. Sie alle singen mit, ich bin einfach nur begeistert!

Sie sind seit vielen Jahren in der Musikbranche aktiv und haben zahlreiche Erfolge gefeiert. Was motiviert Sie, weiterhin auf Tournee zu gehen und neue Musik zu produzieren?

Olaf: Das ist ganz einfach: Die Freude zur Musik!

Wie haben sich Ihre Shows im Laufe der Jahre verändert, und was haben Sie für die Konzerte im Oktober geplant?

Olaf: Die Musik hat sich im Grunde nicht wirklich verändert, die Lieder, Inhalte und Themen sind sehr ähnlich im Vergleich zu früher. Wenn ich daran denke, was wir früher gesungen haben, z.B. „Weine nicht, kleine Eva“ oder „Die rote Sonne von Barbados“, das sind Lieder, die heute noch genauso gut ankommen und mitgesungen werden.

Die Aufnahme- und Bühnentechnik hat sich natürlich stark weiterentwickelt, aber die Musik und die Lieder an sich haben sich nicht groß verändert. Ich sage immer, die erfolgreichste Musik weltweit ist der Schlager. Auch wenn ich dann oft mit verwunderten Blicken angeschaut werde (lacht). Jedes Land hat seinen eigenen Schlager, ob im Country-Stil oder im asiatischen Raum. Lieder über Liebe, Träume, Beziehungen und alltägliche Freuden gibt es wohl in jedem Land.

Das können auch die Fans erwarten, wenn wir auf Tour sind. Wir singen gemeinsam alte und neue Lieder – von „Lotusblume“ bis hin zu „Mona Lisa“. Ich freue mich auf die Fans, die mich teilweise schon seit 50 Jahren begleiten. Das ist fantastisch!

Warum ist das Lied „Wir sagen Dankeschön“ in 2022 nochmal so durch die Decke gegangen? Wie können Sie sich das erklären?

Olaf: Wenn ich das wüsste (lacht). Ich bin immer noch sprachlos und freue mich wahnsinnig, dass es so ist. Die DJs auf Mallorca haben auf jeden Fall einen großen Teil dazu beigetragen. Sie haben das Lied rauf und runter gespielt und beim Feiern wieder populär gemacht. Danach hat es sich unglaublich verbreitet – erst nach Deutschland, dann Europa und fast in die ganze Welt.

Neulich wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass bei einem jungen Eishockey-Spieler aus Bielefeld, der in der 1. Liga in Kanada spielt, immer das Lied „Wir sagen Dankeschön“ läuft, wenn er ein Tor schießt – und die ganze Tribüne singt mit. Und er schießt sehr viele Tore (lacht). Auch im asiatischen Raum ist das Lied sehr bekannt, z.B. in Korea sah ich eine große Plakatwand mit „Wir sagen Dankeschön“ und einem Bild von mir. Das ist Weltklasse!

Sie haben in Ihrer Karriere viele Höhen und Tiefen erlebt. Welche Momente waren für Sie persönlich die bedeutendsten?

Olaf: Da gibt es so viele, das kann ich gar nicht aufzählen. Für mich persönlich am bedeutendsten war natürlich, als ich 1971 meine Frau geheiratet habe und meine beiden Kinder.

Musikalisch gesehen war da die „kleine Eva“ in 1969, ohne die ich jetzt auch nicht hier sitzen würde. Dann kamen als weitere Meilensteine „Die rote Sonne von Barbados“, „Lotusblume“ oder „Mona Lisa“. Und natürlich jetzt meine Solo-Karriere in den vergangenen Jahren, das habe ich so noch nicht erlebt.

In der heutigen Zeit spiel Social-Media da eine enorme Rolle, wie schnell sich Erfolge verbreiten. „Wir sagen Dankeschön“ hat Millionen Klicks und Aufrufe bei YouTube und Spotify, das kann man kaum in Worte fassen.

Dieser große Erfolg geht auch auf die Autoren Rainer Burmann, Frank Becker und Thomas König zurück, die den Titel 2009 getextet haben.

In Zeiten von YouTube, Facebook und Instagram – wie hat sich der Kontakt zu den Fans verändert?

Olaf: Fanpost kommt auch noch, aber hier findet der Kontakt neben den Live-Auftritten mittlerweile eher über Social-Media statt. Jeder hat sein Smartphone dabei, es wird gechattet und kommentiert. Das übernimmt bei mir zum Großteil meine Tochter. Da hat sich schon sehr viel verändert. 

Die Fans kaufen heute keine CDs oder Tonträger mehr, sondern die Musik wird gestreamt. Da geht es mir ganz ähnlich. CD- oder Platten-Spieler haben nur noch die wenigsten, selbst im Auto gibt es kaum noch CD-Player. Musik wird gestreamt und läuft über das Smartphone. Das ist das neue Medium.

Sie sind jetzt 78 Jahre alt. Ein Alter, in dem die meistern froh sind im Ruhestand zu sein. Woher nehmen Sie die Kraft, weiterhin auf Bühnen zu stehen?

Olaf: Ganz klar, die Freude zur Musik! Ich kriege mittlerweile seit knapp 10 Jahren Rente, aber die Musik ist nach wie vor meine große Leidenschaft, es macht mir Spaß auf der Bühne zu stehen, und die Menschen zu begeistern.

Der Hype mit „Wir sagen Dankeschön“ hat das natürlich nochmal bestärkt. Bei Rock am Ring haben 80.000 Leute mit mir gesungen und zweimal durfte ich bei Europas größtem Elektrofestival „Parookaville“ auftreten. Diese Freude ist einfach unbeschreiblich. Solange ich gesund bin, mache ich noch weiter.

Wie halten Sie sich fit? Und wie bereiten Sie sich auf eine Tournee vor?

Olaf: Stress empfinde ich zum Glück überhaupt nicht. Wir bereiten uns auf Termine und Konzerte rechtzeitig vor, organisieren alles gut, und dann klappt es. Ich bereite mich vor, indem ich meine Texte lerne, und halte mich mit viel Bewegung fit. Ich habe einen kleinen Hund, einen Chihuahua, der ist ungefähr so alt wie ich (lacht). Mit dem gehe ich, wenn die Zeit es zulässt, jeden Tag spazieren. Sonst bin ich viel unter Menschen, und auch der Kontakt zum jüngeren Publikum hält mich geistig fit.

Wenn man älter ist, muss man alles eben ein bisschen langsamer machen. Und das geht auch!

Olaf der Flipper kommt nach Stadtallendorf. (Foto: Hans Jörg Haas)

Welche Rolle spielt Ihre Familie in Ihrem musikalischen Leben und auf Tournee?

Olaf: Meine Familie ist mir unglaublich wichtig und großartig. Meine Frau ist immer mit dabei und schaut, dass meine Haare sitzen, wenn ich den Anzug trage.

Und meine Tochter Pia ist mit dabei, sie macht nicht nur mein Management, sie steht auch selbst mit auf der Bühne, wo wir gemeinsam singen, sie aber auch ihre eigenen wunderschönen Lieder präsentiert.

Der einzige Nachteil ist, man redet natürlich immer über die Musik. Beim Frühstück, beim Mittagessen, beim Abendessen – die Musik ist immer die Nummer 1. Dann reden wir darüber, welcher Termin als nächstes ansteht, was wir anziehen, wo wir als nächstes hinfahren, wo wir übernachten. Es nehmen alle daran teil, selbst meine Enkelkinder.

Wie ist es mit Ihrer Tochter Pia Malo auf der Bühne zu stehen?

Olaf: Das ist wunderbar und macht mich sehr stolz! Pia macht schon sehr lange erfolgreich Musik, seit sie 10 Jahre alt ist, und mit den Schäfern das Lied „Sag mir, wo ist der Himmel“ sang. Pia ist dann erstmal ihren eigenen Weg gegangen, hat studiert und eine Ausbildung gemacht. 2012 hat sie dann ihre musikalische Solokarriere gestartet, und das finde ich natürlich toll. Seitdem stehen wir auf großen und kleinen Bühnen, singen gemeinsam im Megapark oder bei TV-Auftritten.

Gibt es auch mal Streit?

Olaf: Streit gibt es bei uns eher selten. Wir diskutieren natürlich viel darüber, wie wir einen Auftritt machen, was wir singen, aber da sind wir uns meistens einig. Und eigentlich haben meine Frau und meine Tochter immer Recht (lacht).

Welche Botschaft möchten Sie Ihren Fans mit auf den Weg geben, die Sie seit vielen Jahren unterstützen?

Olaf: Ich kann nur sagen, dass die Freude am Leben wohl das wichtigste ist. Manche Dinge nicht so ernst zu sehen, und fünfe auch mal gerade sein zu lassen. Musik ist dabei ein wichtiger Schlüssel. Es gibt so viele tolle Künstler*innen und Lieder, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.

Da kann ich nur raten: Einfach mal auf ein Konzert gehen, sich an der Musik erfreuen, vom Alltag abschalten und am Leben teilhaben. Und wenn es dann ein Konzert von mir und Pia ist, dann freuen wir uns umso mehr!

Weitere Termine:

  • 11.10.2024 Stadtallendorf Stadthalle, Beginn 20 Uhr
  • 12.10.2024 Delbrück Stadthalle, Beginn 20 Uhr
  • 18.10.2024 Ransbach-Baumbach, Stadthalle, Beginn 20 Uhr

Karten gibt es ab 49,90 € an der Tickethotline unter der Nummer 0 64 53 – 91 24 70 und auf www.depro-konzerte.de

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