Backland.News
Biedenkopf,  Gladenbach

Dekanat Biedenkopf-Gladenbach ist gut aufgestellt

Mit nur einer unbesetzten Pfarrstelle in Buchenau steht das Evangelische Dekanat Biedenkopf-Gladenbach momentan im Vergleich zu vielen anderen wirklich gut da. Dabei hat es seit der letzten Synode einige Bewegung im Personalbereich gegeben, wie Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich in ihrem Bericht vor der Dekanatssynode in Holzhausen/H. schilderten.

Vielerorts können in der EKHN schon heute mangels Pfarrer-Nachwuchs vakante Stellen nicht mehr besetzt werden – auch ein Grund für das per Landeskirchengesetz vorgeschriebene Reduzieren der Pfarrstellen. Im Dekanat Biedenkopf-Gladenbach glückt das bislang allerdings noch, obwohl auch einige durch Ruhestandsversetzungen freiwerdende Stellen nicht wieder neu besetzt werden, wie das für die jetzt endende erste Runde der Pfarrstellenbemessung bereits entschieden war.

Neue Pfarrer können die evangelischen Gemeindemitglieder in Biedenkopf mit Ralf Ruckert und mit Hartmut Bünger in Wallau begrüßen. Letzterer wurde am 3. Advent als Nachfolger von dem nach Rüdesheim gewechselten Pfarrer Dr. Christian Pohl eingeführt, sagte Dekan Friedrich an. „Wir sind guter Hoffnung, auch die Gemeindepädagogischen Stellen in Dautphetal und im Oberland Anfang besetzen zu können“, freute er sich. Auch für den Nachbarschaftsraum Süd liege eine Bewerbung vor.

Attraktivität der Gemeindepädagogischen Stellen soll steigen

Als Referentin für Erwachsenenbildung trat die aus dem Dekanat an der Lahn stammende Kerstin Vollmerhausen zum 1. Dezember mit einer halben Stelle die Nachfolge von Pfarrer Olaf Schmidt an, informierte der Dekan die Synodalen. Die seit dem Wechsel von Johann Lieberknecht nach Herborn freie Stelle des Dekanatskantors hoffe man zum 1. März nächsten Jahres besetzen zu können. Für die noch unbesetzte Gemeindepädagogische Stelle im Oberen Edertal liege keine Bewerbung vor, sagte Friedrich.

Der Dienst der Gemeindepädagoginnen und -pädagogen soll künftig innerhalb der Verkündigungsteams in den Nachbarschaftsräumen aufgewertet und durch eine stärkere Unterstützung seitens des Dekanats gestärkt werden. Das sieht die Fortschreibung der Gemeindepädagogischen Konzeption aus dem Jahr 2018 vor, die Dekan Friedrich nach der Evaluation im Januar 2024 der Dekanatssynode vorstellte. Habe das Dekanat bislang jedem Nachbarschaftsraum 0,45 Prozent einer vollen Gemeindepädagogenstelle finanziert, so solle dies künftig differenzierter geschehen, berichtete er: Eine halbe Gemeindepädagogenstelle jedes NaRa solle mit 0,3 Anteilen aus dem Dekanatsbudget unterstützt werden, eine dreiviertel Stelle mit 0,45 Prozent und eine volle Stelle nun mit 0,55 Stellenanteilen. „Wir möchten für die sieben Stellen die Strukturen so gestalten, dass möglichst optimale Arbeit für den nächsten Dreijahres-Zeitrahmen ermöglicht wird“, nannte Friedrich als Ziel des Nachjustierens und wertete die bisherige Konzeption als Erfolgsgeschichte: „So haben wir 11,5 Stellen über fünf Jahre schaffen und halten können!“

Mit nur einer vakanten Pfarrstelle steht das Dekanat Biedenkopf-Gladenbach gut da. Vor der Dekanatssynode berichteten Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich in Holzhausen/H. nicht nur über personelle Veränderungen, sondern auch über die beabsichtigte Stärkung des Gemeindepädagogischen Diensts. (Foto: Klaus Kordesch /eöa)

Eine Ausnahme sehe die Konzeption für die Stelle im Edertal wegen der Größe dieses NaRa vor: Dort sollen für eine ganze Stelle 0,7 Anteile vom Dekanat übernommen werden, sagte Dekan Friedrich. Zudem solle die Vergütung der Gemeindepädagogen künftig um eine halbe Gehaltsstufe ansteigen und zur weiteren Unterstützung der NaRas für zunächst zwei Jahre eine Fundraising-Stelle eingerichtet werden, für die bereits eine Bewerbung vorliege. Gemeinsam mit den Gemeinden und dem Dekanat werde man so die Finanzierung der zusätzlichen Stellenanteile stemmen, gab sich Friedrich zuversichtlich. Er erbat Rückmeldungen aus Regionalen Ausschüssen zu der Fortschreibung der Gemeindepädagogischen Konzeption, damit die Frühjahrssynode darüber befinden könne.

Die Evangelische Kirche muss künftig nicht nur mit weniger Pfarrpersonen auskommen, sondern auch mit weniger Gebäuden: Präses Britta Duchardt-Linneborn und Dekan Andreas Friedrich berichteten, wie sehr der Gebäude-Bedarfs- und Entwicklungs-Plan alle Beteiligten fordere und wie schwer es falle, liebgewordene Gemeindehäuser aufzugeben. „In allen Nachbarschaftsräumen fällt es schwer, gemeinsam vom Nachbarschaftsraum her und nicht orts- oder gemeindebezogen zu denken – obwohl alle sich Mühe geben und die Diskussionen bislang durchgängig konstruktiv und in einem guten Miteinander geführt werden“, erklärte die Vorsitzende der Dekanatssynode. Konkret ausgearbeitete Vorschläge aus den NaRas lägen aber noch nicht vor.

Kommentar verfassen