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Die Mönche des Shaolin Kung-Fu kommen nach Wetzlar
Mit ihrer einzigartigen Mischung aus Kampfkunst, Spiritualität und atemberaubender Bühnenperformance haben „Die Mönche des Shaolin Kung Fu“ fast 39.000 Zuschauende in acht europäischen Ländern fasziniert. Auch 2025 kehrt die beeindruckende Show zurück, um das Publikum erneut in die Welt des legendären Shaolin-Klosters zu entführen. Show-Produzent Herbert Fechter gibt im Interview spannende Einblicke in die Entstehung der Show, das Leben der Mönche und die wertvollen Lektionen, die wir aus ihrer Philosophie für unseren Alltag ziehen können.
Herr Fechter, Sie haben in Ihrer über 50-jährigen Karriere zahlreiche Künstler an die Spitze gebracht und Meilensteine im Entertainmentbereich gesetzt. Was war für Sie persönlich der wichtigste Moment in Ihrer Laufbahn?
Herbert Fechter: Das ist eine ganz schwierige Frage, aber Shaolin ist sicherlich eines meiner wichtigsten Projekte, weil es sehr viel Nachhaltiges bewirkt hat. Ich bemühe mich die Menschen bei meinen Shows immer im Kopf, im Herzen und im Bauch zu berühren. In diesen drei Bewusstseinsebenen funktioniert ein Mensch. Bei Shaolin ist es mir gelungen, diese drei Ebenen zu bedienen – und das nachhaltig.
Was meinen Sie damit?
Herbert Fechter: Nach einem Konzert denken die Leute: ‚Das war ein toller Abend.‘ Nach der Shaolin-Show aber reflektieren sie über ihr Leben – über Stress, Ernährung und Bewegung. Ein 85-jähriger Altmeister, der auf der Bühne einen stehenden Spagat macht, inspiriert viele, ihren Lebensstil zu überdenken. Diese prägende Wirkung macht die Show für mich zur wichtigsten meines Lebens.
Sie sind der Mastermind hinter dem internationalen Erfolg der Show „Die Mönche des Shaolin Kung Fu“. Wie kamen Sie auf die Idee, die chinesische Kampfkunst in einer Bühnenshow zu realisieren?
Herbert Fechter: Die Idee kam aus China: Zum 1500-jährigen Klosterjubiläum im Jahr 1995 wollte man die Shaolin-Kunst international zeigen. Aus diesem Anlass haben die Klosterführung und die Provinzregierung Henan, wo sich das Kloster befindet, beschlossen, dass man die Kampfübungen, die Geschichte des Klosters und des Zen-Buddhismus auch außerhalb Chinas zeigen sollte. Dazu wurde ein Show-Produzent gesucht und durch einen Zufall wurde man auf mich aufmerksam. Nach einer Einladung besuchte ich das Kloster 1994 und erkannte sofort das Potenzial für eine außergewöhnliche Show, die die Menschen berühren kann.
Wie hängt die Shaolin-Kampfkunst mit Religion und Gesundheitslehre zusammen?
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Herbert Fechter (Foto: Fechter
Management & Verlag GmbH): Die Ursprünge gehen auf den indischen Prinzen Bodhidharma zurück, der den Zen-Buddhismus und Bewegungsübungen als Ausgleich zur Meditation etablierte. Daraus entwickelte sich Kung Fu – als Weg zur körperlichen und geistigen Disziplin und später auch zur Selbstverteidigung. Bodhidharma wollte nicht König werden, sondern den Buddhismus vertiefen und zog daher nach China, wo er versuchte, den Kaiser von seiner Reform zu überzeugen. Doch der Kaiser lehnte ihn ab und schickte ihn in das abgelegene Shaolin-Kloster. Dort lebte er zurückgezogen und meditierte der Legende nach zehn Jahre auf einem Berg. Um die körperliche Steifheit, die bei langen Meditationen entstand, auszugleichen, entwickelte Bodhidharma Bewegungsübungen, die als „Kung Fu“ bekannt wurden.
Diese Übungen dienten ursprünglich der körperlichen Gesundheit der Mönche und stärkten ihren Geist und Körper. Schließlich setzten die Mönche diese Bewegungen auch zur Selbstverteidigung gegen Banditen und andere Feinde ein. Shaolin Kung Fu verbindet also Zen-Buddhismus, Gesundheitslehre und Kampfkunst. Die Mönche wurden durch ihre Meditationen und Übungen so geschult, dass sie sogar als Elite-Kämpfer zur Verteidigung Chinas eingesetzt wurden.
Das Projekt „Die Mönche des Shaolin Kung Fu“ ist seit über 30 Jahren weltweit erfolgreich. Was glauben Sie, ist das Geheimnis des anhaltenden Erfolgs der Show?
Herbert Fechter: Wir haben 1995 angefangen und gleich in den größten Hallen der Welt gespielt. Es war ein großer Erfolg, weil es das erste Mal war, dass die Kampf- und Körperkunst der Shaolin Mönche auf einer Bühne gezeigt wurde. Der Erfolg liegt in der Authentizität und spirituellen Tiefe der Show. Die Kombination aus Kampfkunst, Selbstdisziplin und Meditation fasziniert Menschen weltweit und gibt Impulse zum Nachdenken.
Wie hat sich das Leben im Kloster durch die Bekanntheit verändert? Welche Auswirkungen hat der Tourismus auf das Leben der Mönche?
Herbert Fechter: Vor mehr als 30 Jahren war das Shaolin-Kloster fast unbekannt und nur etwa 100 westliche Besucher kamen jährlich. Heute zieht es jährlich rund 4 Millionen Touristen an. Die Regierung von Henan ermutigte die Mönche damals, das Kloster durch den Tourismus selbsttragend zu machen und es für die Öffentlichkeit zu öffnen.
Die zunehmende Bekanntheit hat natürlich nicht nur positive Aspekte, sondern auch – wie wohl jeder touristische Ort mit vermehrtem Publikumsverkehr – Auswirkungen auf die Umwelt und das Leben der Einheimischen. Zur Erhaltung ihrer Kultur begrenzen die Mönche die Besuchszeiten auf den frühen Nachmittag. Ab 16 Uhr ziehen sie sich zurück, um in Ruhe ihre Übungen und Meditationen fortzuführen.
Die Verbindung von der Kampfkunst der Shaolin-Mönche mit westlicher Bühnentechnik ist ein spannendes Konzept. Wie schaffen Sie es, die Kampfkunst der Shaolin-Mönche mit westlicher Bühnentechnik zu vereinen?
Herbert Fechter: Wir verwenden eindrucksvolle Bühnenbilder und Videos, um die Welt des Shaolin-Klosters in China, dem Tempel und von dem Leben dort zu zeigen. Wir haben 18 Mönche, Meister und Shamis (Schüler) auf unterschiedlichen Niveau-Stufen dabei sowie einen Altmeister und 4 Shamis, die ihr Können live auf der Bühne zeigen. Die Mischung aus echter Kampfkunst und visuellen Effekten entführt das Publikum in eine andere Welt.
Was inspiriert Sie bei der Arbeit mit den Shaolin-Mönchen, und was haben Sie gelernt?
Herbert Fechter: Es ist die Einheit von Körper, Seele und Geist. Die Erkenntnis, dass wir alle in unserem Leben mit einer Fülle von Eindrücken leben, die uns sehr ablenken vom Wesentlichen.
Ein Ziel der Shaolin-Mönche ist es, ihre Energie so zu konzentrieren, dass sie außergewöhnliche körperliche Leistungen vollbringen können, wie zum Beispiel eine Eisenstange zu zerbrechen. Etwas, das uns oft unverständlich erscheint, aber grundsätzlich für jeden erreichbar ist. Denn wir sind alle Menschen aus Fleisch, Blut, Haut und Knochen.
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Während unser Alltag oft von vielen Ablenkungen und Eindrücken geprägt ist, reduzieren sich die Mönche auf das Wesentliche: Meditation, Bewegung und einfache Ernährung. Wir müssen nicht komplett enthaltsam leben wie ein Mönch, aber wir könnten zum Beispiel achtsamer mit unserem Körper umgehen. Anstatt bei Beschwerden gleich Medikamente einzunehmen, setzen die Mönche auf ihre Selbstheilungskräfte und auf die meisterliche Kontrolle des Qi, die Energie des Körpers. Sie aktivieren ihre Körperenergie und lenken diese an einen bestimmten Punkt. Dabei habe ich Erstaunliches erlebt, das ich kaum glauben konnte.
Könnten Sie ein Beispiel für die Selbstheilung der Mönche nennen?
Herbert Fechter: Es gibt eine Übung, bei der ein Mönch eine Eisenstange auf dem Kopf zerbricht. Die Voraussetzung dafür ist, dass er sich so konzentriert, dass sein Qi für Sekunden auf die Kopfoberfläche konzentriert ist und mit dieser Energie, die Eisenstange zerbrochen wird.
Einmal konnte ein Mönch diese Übung nicht durchführen, die Stange zerbrach nicht und er verletzte sich schwer mit einer offenen Wunde auf dem Kopf. Statt ins Krankenhaus zu gehen, heilte er sich mit der Unterstützung der anderen Mönche in nur zwei Tagen vollständig, ohne dass auch nur eine kleine Narbe zurückblieb. Wenn ich es nicht persönlich gesehen hätte, würde ich es selbst nicht glauben.
Die Mönche sind wirklich im Stande, ihre Energie so zu konzentrieren und Kräfte zu aktivieren. So wurde zum Beispiel auch mit Wärmebildkameras nachgewiesen, dass die Mönche in der Lage sind, ihre Energie auf bestimmte Punkte im Körper zu lenken – natürlich nur für einen kurzen Zeitraum und nicht über Stunden hinweg.
Bei der nächsten Show hat sich der Mönch dann wieder die Eisenstange auf den Kopf geschlagen und sie ist zerbrochen.
Was können wir von den Shaolin-Mönchen lernen? Welche Impulse können wir in unserem Leben integrieren?
Herbert Fechter: Wir können einiges von den Mönchen lernen wie z.B. Disziplin, Achtsamkeit und Verzicht. Die Mönche leben sehr einfach, essen nur einmal am Tag und verzichten auf Genussmittel. Achtsamkeit hilft ihnen, ihre Körperenergie zu steuern.
Wir können uns aus westlicher Sicht kaum vorstellen, wie die Mönche im Kloster leben: Sie schlafen auf Holzbetten ohne Matratze, es gibt nur eine dünne Decke (im Sommer wie im Winter). Mit ihrer mentalen Kraft der Gedanken sind sie auch im Stande, die Kälte wegzudenken. Der Geist kann den Körper beherrschen, das ist der Leitsatz und die große Erkenntnis.
Ich habe gelernt, dass Bewegung essenziell ist. Ich bin nun 77 Jahre alt, für mich bedeutet das kein hartes Training mehr, sondern sich regelmäßig zu bewegen und achtsam mit dem eigenen Körper umzugehen.
Es ist eine Show für die ganze Familie. Worauf können sich die Zuschauer freuen?
Herbert Fechter: Die Show spricht viele Zielgruppen an: Kampfkunst-Interessierte, Esoterik-Liebhaber, Kulturbegeisterte und Familien. Vor allem für Kinder ist es beeindruckend zu sehen, was Gleichaltrige – die 4 Shamis (Schüler) – auf der Bühne leisten und welche Übungen sie präsentieren.
Auf der anderen Seite begleitet uns auch ein 85-jähriger Mönch, der unglaublich beweglich ist. In einer zweistündigen Show präsentieren sie angeleitet von einem Altmeister, ihre unglaublichen Körperkünste und brechen mit meisterlicher Kontrolle Steinplatten, zerschlagen Eisenstangen oder durchbohren Glas mit Nadeln. Sie vollbringen scheinbar Unmögliches. Und so verlässt auch das Publikum die Show ein wenig nachdenklich und inspiriert.
Die Mönche des Shaolin Kung-Fu am 26. Mai in Wetzlar
Diese besondere Darbietung ist mehr als eine Show – sie ist ein respektvoller Versuch, die jahrtausendealte Tradition des Shaolin-Klosters und die Geheimnisse des Zen-Buddhismus Groß und Klein näherzubringen. Begleitet von mitreißenden Aufnahmen aus dem heiligen Berg Song Shan und dem Originaltempel, bietet die Tournee 2025 erneut tiefgehende Einblicke in das Leben und Training der Mönche.
Die direkte Einbindung des Publikums schafft ein einzigartiges Erlebnis und eröffnet eine neue Perspektive auf die faszinierende Welt der chinesischen Mönche. Diese Interaktion intensiviert das Verständnis für die mystischen Kräfte und die meisterhafte Beherrschung des Qi und der Kung-Fu-Kunst der Shaolin-Mönche auf eine bisher ungeahnte Weise.
Karten gibt es ab € 39,90 und für Kinder bis 12 Jahre ab € 25,49 an der Tickethotline unter der Nummer 0 64 53 – 91 24 70 und auf www.depro-konzerte.de
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