Parteien wollen Winterbetrieb auf der Sackpfeife streichen
Nach eingehenden Beratungen der Fraktion ist sich die SPD einig und spricht sich deutlich gegen die Fortführung des Winterbetriebes auf der Sackpfeife aus: Das schreiben die Vertreter auf ihrer „Facebook“-Seite und liefern die Begründung auch gleich mit: Wegen der Klimaveränderungen, die aktuell für jeden schmerzlich spürbar seien, so die Sozialdemokraten, sei es „völlig absurd über eine Fortführung des Winterbetriebs zu diskutieren“. Man glaube nicht an die von der Firma Schwaiger berechneten Schneetage. Eine zusätzlich extrem klimaschädliche Schneekanone komme für die SPD-Fraktion ebenfalls nicht in Frage.
Kosten und Nutzen nicht ausgeglichen
Und so sind sich die Sozialdemokraten einig, dass Kosten und Nutzen sich nicht die Waage halten und in keinem akzeptablen Verhältnis stehen. „Die aktuell vorgestellte schlechte Haushaltlage gibt dieser Meinung der Fraktion zusätzlich Recht in der Forderung, jegliche Investition in einen Winterbetrieb einzustellen“, so heißt es wörtlich.
Bei einem Neubau, respektive Neuerrichtung der Gastronomie auf der Sackpfeife, so wird weiter ausgeführt, bleibe die SPD-Fraktion bei ihrer schon erbrachten Forderung, das Budget auf die schon im Haushalt eingestellten Mittel zu begrenzen, plus die zu erwartende Versicherungssumme aus dem Schadenfall der abgebrannten Berghütte. Dies wären rund 850.000 Euro.
Alternative, naturnahe Konzepte?
„Wir sind aber bereit, in alternative, möglichst naturnahe Konzepte zu investieren, sofern die Haushaltslage dies zulässt. Wir sind hier der Meinung, dass besonders bei dieser aktuellen schwierigen Haushaltslage, Gelder zunächst in Förderung von Familien, wie etwa kostenlose Kinderbetreuung, fließen sollte. Auch die heimische Infrastruktur, wie Erhalt von Straßen, Treppen und Gebäuden, sollten Priorität haben.“ So sehen es die SPD’ler der Region und halten mit ihrer Meinung auch nicht hinter dem Berg. Betont wird außerdem dies: „An der Stelle möchten wir die Bürger gerne aufklären, dass es die Intervention der SPD war, die Investitionen von Millionen auf der Sackpfeife doch bitte zu vertagen. Nach dem Willen der CDU, sollte nämlich schon im Juni, in der letzten SSV, dem Investitionsprogramm Sackpfeife zugestimmt werden.“ Die SPD hatte sich seinerzeit Bedenkzeit erbeten da es sich ja um keine unerheblichen Investitionssummen handelt und findet diese Entscheidung nach wie vor weise. Die aktuellen Entwicklungen in der Haushaltslage gebe den Überlegungen mehr als Recht, heißt es weiter.
Die Biedenkopfer selbst sind vielfach „not amused“ über die Ausführungen der Sozialdemokraten, zumal diese ebenfalls wissen ließen, die CDU-Fraktion und auch die FDP’ler hätten sich der Forderung zur Schließung des Winterbetriebs auf der Sackpfeife angeschlossen. „Dann sollten wir auch ruhig wieder die Vollsperrung in Eckelshausen aktivieren, damit endgültig niemand mehr nach Biedenkopf kommt“, kommentierte beispielsweise ein Biedenkopfer Bürger und ergänzte: „Und vielleicht auch gleich bei der Kassenlage das Freibad zumachen: ist ja auch nur ein Zuschussbetrieb; und erst das Ozonloch vom Warmenwassererzeugen…“
Spart sich Biedenkopf tot?
Und eine andere Userin findet, man mache damit genau das einzige kaputt, was Biedenkopf auch für Außenstehende noch attraktiv gemacht habe. Ein anderer zieht das Fazit: „Wenn da oben kein Winterbetrieb mehr ist, dann braucht man auch keine Hütte für fast eine Million! Im Wald spazierengehen geht wohl auch woanders…“ Andere verpacken ihre Enttäuschung in Sarkasmus: „Mal sehen, was sich die SPD noch so Tolles einfallen lässt… Wahrscheinlich läuft gerade ein hunderttausend Euro teures Gutachten wie man das Grenzgangsfest gendergerecht und rassismusfrei bekommt: also weg von Burschenschaft und Mohr zu Menschenschaft und Schoko-Heinzerl.“ Vom „Totsparen“ ist vielfach die Rede in den Kommentaren. Ansatzweise klingt auch etwas Konstruktivität durch.
Garantieren Investitionen Erfolge?
So meint ein Kommentator, dass die Sache mit der Klimaerwärmung und die daraus resultierenden Konsequenzen durchaus nachvollziehbar seien. Er fragt aber im selben Moment, ob man dann die Sackpfeife nicht anderweitig attraktiv(er) machen könne. „Bei in Zukunft häufigeren Sommern wie diesem ist eine umfassende Investition in Sommeraktivitäten sicherlich sinnvoll. Die Politik hat nur leider noch immer nicht begriffen, dass nur Investitionen zu nachhaltigem Erfolg führen“, äußert er und ergänzt: „Ich werde den Eindruck nicht los, dass Biedenkopf keine neuen jungen Familien und Touristen wünscht…“
Backland.News wird die Entwicklung im Auge behalten und zu gegebener Zeit wieder berichten.