Backland.News
Allgemein,  Gesundheit,  Überregional

Auch Hinterländer sind in punkto „Wiederbelebung“ gefragt

„Bringen Sie sich in die Lage, einfache Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten“: So ruft aktuell der Bundesminister für Gesundheit, Jens Spahn, auf. Der aktuelle Anlass: Vom 17. bis 23. September dieses Jahres findet wieder die „Woche der Wiederbelebung“ statt.

Jeder kann helfen

„Im Notfall zu helfen, ist wahrgenommene mitmenschliche Verantwortung. So wie jeder Mensch in eine Notsituation kommen kann, kann auch jeder helfen“, findet der Gesundheitsminister.
Und auch der DRK-Kreisverband Biedenkopf hebt die Wichtigkeit hervor. In diesem Zusammenhang weisen die Rotkreuzler des Hinterlandes auch auf eine „App“ hin.
„In Zeiten, in denen das Smartphone unser täglicher Begleiter ist, tragen über 87.000 Menschen die ‚Erste Hilfe‘ quasi in der Hosentasche“, schreibt der Kreisverband auf seiner Facebook-Seite. Bereits seit 2011 gibt es die Erste-Hilfe-App des Deutschen Roten Kreuzes.

Eine „App“
kann Leben retten

Damit kann das richtige Verhalten im Notfall geübt werden. Der „Erste-Hilfe-Assistenten“ führt mit Audio- oder Textanweisungen durch die Notfallsituation. Bilder helfen dem User dabei. Durch Fragen wird der Benutzer zudem zu Maßnahmen weitergeleitet, die in der jeweiligen Situation notwendig werden, etwa bei Verbrennungen, Vergiftungen, Atemnot oder einem Herzinfarkt. Ein „Notruf-Assistent“ unterstützt beim Absetzen eines Notrufs und verfügt zudem über eine automatische Notrufbetätigung. Und mit den „DRK-Infodiensten“ lassen sich die wichtigsten DRK-News, aktuelle Blutspendetermine im Umkreis und Angebote zu Erste-Hilfe-Kursen einsehen.
Die App ist in deutscher Sprache im iTunes-Store für 1,09 Euro und im Google Play Store für 0,89 Euro zu haben. Sie kann mit dem iPhone, iPad oder Android-Smartphones genutzt werden. Ein wirklich kleiner Preis, denn die App kann gegebenenfalls helfen, Leben zu retten.

Wer Hemmungen bei direktem Kontakt hat, kann eine Beatmungsmaske nutzen. (Foto: Redaktion)

Speziell in dieser „Woche der Wiederbelebung“ sollen Bürgerinnen und Bürger durch verschiedene Aktionen aufgeklärt und motiviert werden, sich mit den wenigen Schritten „prüfen – rufen – drücken“, die lebensrettend sein können, vertraut zu machen.
Eine Leserin aus Biedenkopf beispielsweise sagt: „Ich fürchte, ich würde mich scheuen, wenn ich ein Unfallopfer wiederzubeleben hätte das blutverschmiert und fremd und schmutzig vor mir läge…“ Genau diese Thematik sollte sich jeder bewusst machen um dann aus dem Weg zu räumen, was hinderlich sein kann. So gibt es beispielsweise für teilweise unter fünf Euro Beatmungsmasken die hygienisch einsetzbar sind und einen gewissen „Abstand“ zum Opfer schaffen. Sogar als Schlüsselanhänger erhältlich sind Beatmungstücher. Derlei können Bürger immer bei sich tragen oder im Auto lagern um im Ernstfall keine Hemmungen zu haben, ein Unfallopfer oder Herzinfarktpatienten zu retten.

Überlebenschance
hängt am Ersthelfer

Jedes Jahr erleiden schließlich mindestens 50.000 Menschen in Deutschland einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb des Krankenhauses. Und die Überlebenschance des Betroffenen hängt an wenigen Minuten. Denn das Gehirn beginnt bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand bereits nach nur drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss unwiederbringlich zu sterben. Das ist ein wichtiges Zeitfenster, in dem man mit einer sofortigen Herzdruckmassage Leben retten kann, zumal der Rettungsdienst im Durchschnitt acht Minuten oder länger bis zum Eintreffen braucht.