KTV Obere Lahn will sich jetzt um „Eigengewächse“ kümmern
„Die Mannschaft der KTV Obere Lahn wird in diesem Herbst die letzten Erstligawettkämpfe bestreiten. Nach sechs erfolgreichen Jahren in der 1. Bundesliga hat der Verein sich nun zu diesem Schritt entschieden.“ Das gab jetzt die Kunstturnvereinigung (KTV) im Rahmen einer Presseerklärung bekannt.
Mit diesem Beschluss, so weiter, habe sich der Verein bereits seit einiger Zeit auseinandergesetzt; und schon im Frühjahr zeichnete sich die Tendenz ab. Einerseits habe man keine „Eigengewächse“ mehr im Team, und andererseits sei das Maß an Arbeit und Organisation auf Dauer im Bereich des Ehrenamts nicht mehr zu leisten.
Allerdings: Eine weitere Mannschaft der KTV Obere Lahn startet in der 3. Bundesliga. Dort turnen die jungen Sportler aus unserer Region. Leider ist es für die KTV auf Dauer nicht möglich, beide Mannschaften bei Heim- und Auswärtswettkämpfen zu betreuen, zumal zeitgleich Wettkämpfe an verschiedenen Orten stattfinden und Auflagen der Deutschen Turnliga erfüllt werden müssen. Daher hat der Vorstand der KTV Obere Lahn beschlossen, sich mit seiner ersten Mannschaft aus dem Ligabetrieb der Deutschen Turnliga zurückzuziehen.
Konzentration auf den Nachwuchs
Philipp Wiemers, Vorsitzender der KTV sagt dazu: „Wir sehen die aktuellen Entwicklungen innerhalb der Deutschen Turnliga kritisch. Um in der 1. Bundesliga bestehen zu können, ist es notwendig eine gewisse Anzahl von Bundeskadersportlern in seinen Reihen zu haben. Nach sechs Jahren in der ersten Bundesliga steigen wir bewusst aus diesem System aus, um uns auf unseren eigenen Nachwuchs zu konzentrieren.“
Darüber hinaus sehen es die Verantwortlichen so, dass die organisatorischen Aufgaben für zwei Bundesligateams auf lange Sicht nicht ehrenamtlich bewältigt werden können. Andere Vereine können auf hauptamtlich besetzte Geschäftsstellen zurückgreifen, die KTV Obere Lahn mit ihren 90 Mitgliedern kann dies leider nicht. „Wir freuen uns ganz besonders, dass wir weiter mit unserem Trainer Andrey Likhovitskiy zusammenarbeiten werden“, sagt Wiemers weiter. „Andrey wird möglicherweise in der kommenden Saison auch in der 3. Liga an die Geräte gehen.“
Keine wirtschaftlichen Hintergründe
Sportwart Albert Wiemers ergänzt an dieser Stelle, dass diese Entscheidung keine aus wirtschaftlichen Gründen sei. Vielmehr gehe es darum die Sportler aus der Region zu fördern und die bereits bestehende 3. Bundesligamannschaft, die sich überwiegend aus heimischen Turnern zusammensetzt, in Zukunft zu priorisieren. Darüber hinaus soll vor allem auch die Jugend- und Nachwuchsarbeit im weiblichen und männlichen Bereich weiter professionalisiert und ausgebaut werden.
Maik Wehn, der stellvertretende Vorsitzende der KTV Obere Lahn, ergänzt in dem Zusammenhang, dass sich der Verein sehr über die Zusage seitens des Hessischen Turnverbandes freue, nun den Titel des Leistungszentrums für Nachwuchs tragen zu dürfen. An dieser Stelle müsse man ein klares Bekenntnis zu den eigenen Sportlern aus der Region Biedenkopf/Bad Laasphe aussprechen.
„Inmotion“ wieder in 2020
Die Showveranstaltung „Inmotion“ wird es im kommenden Jahr nicht wie gewohnt geben, allerdings ist für 2020 schon eine neue Show in Planung, wie die Verantwortlichen wissen lassen. Der Vorstand wertschätzt die „enorme und nicht selbstverständliche Unterstützung in den letzten Jahren, durch Sportler, Helfer, Fans, Sponsoren und Förderer“ und hoffen auf einen erfolgreichen Abschluss der aktuellen Saison.
Die letzten Heimwettkämpfe
Die letzten Heimwettkämpfe der 1. Liga finden übrigens am am 8. September gegen den SC Cottbus und am 17. November gegen KTT Heilbronn statt.
Die 3. Bundesliga startet mit dem 1. Wettkampf am 22. September in Fulda. Die junge Mannschaft aus Biedenkopf und Umgebung wird Heimwettkämpfe in der Sporthalle der Lahntalschule austragen: am 6. Oktober gegen TG Saar II, am 27. Oktober gegen TZ Witten-Bochum und am 17. November gegen TV Hösbach.
Die Frauenmannschaft tritt am 9. September zum Heimwettkampf in Biedenkopf an.