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„Kirche ohne Musik ist wie ein Regenbogen ohne Farbe“

Manche von ihnen sind schon seit vielen Jahrzehnten als Organisten und Chorleiter tätig. Fast jeden Sonntag begleiten sie Gottesdienste an der Orgel oder proben mit den Mitgliedern eines Kirchen- oder eines Posaunenchors. Der Kirchenmusikalische Ausschuss des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach hat sie am Samstagabend das erste Mal zu einem Treffen nach Dautphe eingeladen.

Ausdruck des Glaubens

„Kirche ohne Musik ist wie ein Regenbogen ohne Farbe!“ Mit dieser Sentenz hieß Dekan Andreas Friedrich viele der rund 100 ehrenamtlichen Organisten und Chorleiter in den Gemeinden in der Martinskirche zu einer Andacht willkommen. Die Kirchenmusik sei ein elementarer Ausdruck des Glaubens, erklärte der Dekan. Wie ein Regenbogen schaffe sie eine Verbindung zwischen Himmel und Erde und stelle sich ebenso vielfältig und bunt dar wie dieses Wetterphänomen. Es gebe kaum eine Gottesdienst-Form, die ohne Musik auskomme, gab Friedrich zu bedenken und dankte den Musikern aus dem ganzen Dekanat für ihr Engagement.

Zum ersten Mal haben sich die Organisten und Chorleiter aus den Gemeinden des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach getroffen.

Sowohl aus dem Oberen Edertal als auch aus den Südgemeinden waren sie nach Dautphe gekommen: In dem Treffen nach der Andacht lernten sich Organisten und Chorleiterinnen aus den Gemeinden zwischen Waldgirmes und Battenfeld kennen. Am längsten mit dabei ist Marlies Hoffmann, die seit 62 Jahren in Rennertehausen und seit etwa 30 Jahren auch in Battenfeld die Orgel spielt: „Ich habe mit zwölf angefangen und lerne immer noch“, gab sie zu. Wie sie spielen, dirigieren und singen viele der Kirchenmusiker nicht nur in ihren Gemeinden, sondern auch in benachbarten Kirchen oder vertretungsweise sogar in weiten Teilen des Dekanats.

In Dautphe stellte Dekanatskantor Burghardt Zitzmann den fachkundigen Kirchenmusikern unter anderem sein Instrument genauer vor. (Fotos: Kordesch/eöa)

Als hauptamtlicher Dekanatskantor gestaltete Kirchenmusikdirektor Burghardt Zitzmann die Andacht mit dem „Allegro moderato“ von Aloÿs Claussmann und dem „Finale“ von Denis Bedard. Seine Kollegen Edwin Plies und Rut Hilgenberg konnten krankheitsbedingt beziehungsweise wegen eines Trauerfalls nicht an dem Treffen teilnehmen, wie Dekan Friedrich bedauerte.

Liederquiz für
die Fachkundigen

Im weiteren Verlauf des Abends waren die Kirchenmusiker zu einem gemeinsamen Essen eingeladen; außerdem stellte Zitzmann die Möglichkeiten seiner mobilen „Johannus One“-Orgel vor, mit der sich unter anderem verschiedene Soloinstrumente wie Kontrabass, Cemballo und Querflöte in das Orgelstück integrieren lassen. Außerdem gab es ein Liederquiz für die fachkundigen Gäste.