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Weitere Leichenteile bei der Zollbuche gefunden – Ermittlungen dauern an

Nahe der Zollbuche wurden jetzt weitere Knochen geborgen. (Beispielfoto: Sam Rupsa)

Die Suchmaßnahmen an der „Zollbuche“ im Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt Mahmut Caner sind vorerst beendet. Am Samstag begannen Staatsanwaltschaft und Polizei mit der Absuche eines Waldstückes in der Gemeinde Bischoffen, im Bereich der sogenannten „Zollbuche“. Gestern Abend (12. September) endeten die Suchmaßnahmen vorerst. Hintergrund. Im Mai 1999 verschwand der damals 36-jährige Mahmut Caner. Seine Familie meldete ihn als vermisst.

Im Vorjahr erste Knochen entdeckt

Die damaligen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei wurden eingestellt, da sich keine Anhaltspunkte für eine Straftat ergaben. Die Ermittler konnten letztlich nicht ausschließen, dass sich der Gesuchte ins Ausland abgesetzt hatte oder dort untergetaucht war. Vergangenes Jahr entdeckten Forstmitarbeiter im Suchbereich an der „Zollbuche“ menschliche Knochen, die nach gerichtsmedizinischen Untersuchungen zweifelsfrei Herrn Caner zugeordnet werden konnten. Die Staatsanwaltschaft in Wetzlar und die Regionale Kriminalinspektion ermitteln wegen des Verdachtes eines Tötungsdeliktes. Die Polizei hat eine Sonderkommission zur Klärung der Tat eingerichtet.
Von den Suchmaßnahmen am Fundort der Knochen erhofften sich die Ermittlungsbehörden zum einen weitere Knochenteile sicherzustellen und zum anderen weitere Hinweise zu den Todesumständen zu erlangen.

Großangelegte Suchaktion

Dies teilte heute Pressesprecher Guido Rehr mit. Über die fünf Tage unterstützen das Technische Hilfswerk (THW) mit Manpower und technischem Gerät sowie eine technische Einheit der Bereitschaftspolizei aus Mühlheim die hiesigen Ermittler. Für die Absuche mussten unter anderem 25.000 Quadratmeter Wald von Tod- und Niederholz befreit werden.

Gerichtsmedizinische Untersuchung nötig

Insgesamt stellten die Ermittler neun Knochen sicher. Diese befinden sich derzeit zu weiteren Untersuchungen bei Experten gerichtsmedizinischer Institute. Hier erfolgt zunächst die Klassifizierung in menschliche oder tierische Knochen und daraus resultierend weitere Untersuchungen, um die Funde per DNS-Abgleich dem Getöteten zuzuordnen. Weiterhin entdeckten sie das Armband einer Uhr, das nun ebenfalls von Spezialisten untersucht wird. Zudem kam eine Patronenhülse zutage. Auch hier steht die Begutachtung durch einen Waffensachverständigen noch aus.

Mahmut Caner vor seinem Verschwinden. (Foto: Polizei)

Parallel zur Suchmaßnahme baten die Ermittler mit einem Fahndungsplakat um Hinweise im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Herrn Caner. Die Kriminalpolizei nahm mehrere Hinweise in diesem Zusammen entgegen. Diese werden momentan durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sonderkommission abgearbeitet.

Soko bittet um Hinweise

Die Soko ist in diesem Fall weiterhin auf Hinweise angewiesen und fragt: Wer hat Mahmut Caner am Abend des 3. Mai 1999 gesehen? Wer hat an diesem Abend etwas Auffälliges in Mittenaar-Bicken beobachtet? Wer kann sonst sachdienliche Hinweise geben? Für Hinweise die zur Aufklärung der Tat führen, ist eine Belohnung von bis zu 5.000 Euro ausgesetzt. Hinweise bitte an die Regionale Kriminalinspektion Lahn-Dill unter (02771) 907-333 oder an jede andere Polizeidienststelle.

Weitere Ermittlungen im Anschluss

Die Auswertungen der Zeugenhinweise und die Begutachtungen der sichergestellten Knochen und Gegenstände fließen in eine neuerliche Bewertung der Staatsanwaltschaft und der Kriminalpolizei mit ein, an die sich weitere Ermittlungsmaßnahmen anschließen werden.