„Es begann in Biedenkopf und Laasphe“: ein besonderer Rückblick
Fast 50 Jahre ist es her: Am 21. August 1969 sprach Bundesaußenminister Willy Brandt (SPD) dreißig Minuten auf dem Marktplatz in Biedenkopf; wenig später redete er auf dem Wilhelmsplatz in Laasphe – und auch hier blieb er nur kurz. Weitere Wahlkampftermine standen schließlich an.
Die beiden Auftritte in Biedenkopf und Laasphe waren keine beliebigen Wahlkampfveranstaltungen, sondern der Auftakt zu Willy Brandts Bundestagswahlkampf 1969. Brandt wurde von Hauptstadtjournalisten aus Bonn begleitet, von Fotografen und TV-Reportern. Ein Medienwahlkampf begann; jetzt wurde es ernst. Am Abend kam Biedenkopf sogar in der „Tagesschau“ vor – und acht Wochen später war Brandt der erste sozialdemokratische Bundeskanzler. Es war ein Epochenwandel.
Freier Eintritt
Und nun – nahezu 50 Jahre später – berichtet der Hamburger Medienwissenschaftler Dr. Hans-Jürgen Krug erstmals über die weitgehend vergessenen Anfänge des Wahlkampfes 1969 in dem auch Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger (CDU) nach Laasphe und Biedenkopf kam. Die Veranstaltung „Es begann in Biedenkopf und Laasphe“ findet am Freitag, 26. Oktober, um 19 Uhr im Internationalen Radiomuseum in Bad Laasphe statt. Der Eintritt ist frei.
Grundlagen des „Radiomachens“
Ab 15 Uhr führt Dr. Krug in die Grundlagen des Radiomachens ein. Zeitzeugen des Wahlkampfbeginns haben die Möglichkeit, ihre Erinnerungen gemeinsam aufzuzeichnen und für eine Radiosendung (Bürgerfunk) aufzubereiten. Um Anmeldung bei Hans Necker unter der Rufnummer (02752) 97 98 wird gebeten.
Dr. Krug ist Autor der Bücher „Kleine Geschichte des Hörspiels“ (2. Auflage 2008), „Radio“ (2010), „Rapider Wandel. Über Medien und Massenmedien“ (2015) und „Grundwissen Radio“ (2019). Er realisierte 2016 am Internationalen Radiomuseum die Radiocollage „Jenseits der Zentren. Radio in Wittgenstein und im Hinterland“ (Radio Siegen).