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ZDF-Moderator sprach in Friedensdorf über Wertschätzung

Wenn im „Reißverschluss-Verfahren“ jeder an der Baustelle einen anderen vorlässt, kommen alle schneller voran. Dass das im Alltag trotzdem nicht funktioniert, hat laut Tim Niedernolte mit mangelnder Wertschätzung der Menschen füreinander zu tun. Der ZDF-Moderator sprach am Samstag bei der Synodentagung des Evangelischen Dekanats Biedenkopf-Gladenbach in Friedensdorf.

Kleine Aufmerksamkeiten

Auf Einladung von Präses Roland Hartmann referierte der „Experte für Wertschätzung“ darüber, wie man mit kleinen Aufmerksamkeiten anderen gegenüber einen Dominostein-Effekt an Wertschätzung auslösen könne. Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass jemand, dem eine solche nette Geste widerfahren sei, selbst aufmerksamer und zuvorkommender gegenüber seinen Mitmenschen handele, machte der unter anderem durch die „Drehscheibe“ und „Hallo Deutschland“ bekannte ZDF-Moderator bewusst.

Wem Aufmerksamkeit zuteil wird, der ist auch selbst aufmerksamer. (Fotos: Kordesch/eöa)

Die Wertschätzung sei ebenso wie die Kirche kein Selbstläufer: Man müsse beides immer wieder neu erfinden, überlegte er und berichtete von einem aufwändigen Kochevent des Fernsehkochs Christian Rach in Thailand, an dem auch die Königsfamilie teilnahm. Diese Herausforderung habe Rach nur stemmen können, weil er sich viel Zeit für das Kennenlernen seines einheimischen Küchenteams genommen habe. Das stellte sich deshalb bedingungslos hinter ihn und dankte so die empfangene Wertschätzung.

Der Schöpfung schaden

Die Nachrichten seien aber leider voller Meldungen über fehlende Wertschätzung, wenn beispielsweise durch zugeparkte Feuerwehr-Zufahrten Menschen zu Schaden kämen oder auch gegenüber Natur und Schöpfung: Die Menschheit verbrauchte jährlich die Ressourcen von 1,7 Erden, führte Niedernolte seinen Zuhörern vor Augen. „Wertschätzung beginnt fast immer im Kleinen und bei einem selbst“, sagte er. Und: „Wertschätzung ist eine Kernkompetenz von Kirche, die man übersetzen kann mit Nächstenliebe!“

Team der Notfallseelsorge

Dass der Moderator bei seinen Überlegungen zum Thema „Wunderwaffe Wertschätzung“ mehrfach auch die Notfallseelsorge als Beispiel in den Mittelpunkt stellte, war kein Zufall: Die Synodentagung hatte am Morgen mit einem vom Team der Notfallseelsorge (NFS) im Evangelischen Dekanat Biedenkopf-Gladenbach um den NFS-Beauftragten Christian Reifert gestalteten Gottesdienst und einer Fahrzeugausstellung ihrer Kooperationspartner von Polizei, Feuerwehr, DRK und THW vor der Kirche begonnen.

Beim von der Notfallseelsorge (NFS) im Dekanat gestalteten Gottesdienst nahmen auch die Vertreter der Kooperationspartner von Polizei, Feuerwehr, DRK und THW teil.

Reifert schilderte einen typischen Einsatz, bei dem die Mitarbeitenden der Kriseninterventionsdienste oft mit Trauer, Wut und Verzweiflung konfrontiert seien und eine Gratwanderung zwischen Distanz und Nähe bewältigen müssten. Seiner Predigt legte er den bekannten Psalm 23 „Der Herr ist mein Hirte“ zugrunde und interpretierte den Vers „Dein Stecken und Stab trösten mich“ auf die Notfallseelsorge.