Schlechte Nachrichten von der Amsel
Am 4. Januar hat Backland.News auf dieser Seite aufgerufen zur Teilnahme an der „größten wissenschaftliche Mitmachaktion“. Etliche Hinterländer haben dazu ihren Beitrag geleistet.
Das Ergebnis liegt nun vor: Die Zwischenbilanz der neunten „Stunde der Wintervögel“ offenbart schlechte Nachrichten von der Amsel. Insgesamt zeigen sich die Wintervogelbestände aber recht stabil.
Viele Teilnehmer
Bis Mitte vergangener Woche haben bereits über 96.000 Teilnehmer aus über 66.000 Gärten und Parks dem NABU und seinem bayerischen Partner LBV ihre Beobachtungen gemeldet. Damit dürften die Teilnehmerzahlen aus dem Vorjahr erneut deutlich übertroffen werden. „So werden unsere Ergebnisse noch aussagekräftiger. Den Vögeln hilft es, wenn immer mehr Menschen ihren Garten als Mini-Naturschutzgebiet begreifen und ihn entsprechend vogelfreundlich gestalten“, sagt NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Milder Winter
Wenn Vogelfreunde bei der diesjährigen „Stunde der Wintervögel“ am heimischen Futterhäuschen weniger zu zählen hatten, dann lag das vor allem am Wetter. „Der bisher europaweit sehr milde Winter sorgt dafür, dass weniger Wintervögel aus dem Norden und Osten zu uns kommen und dass viele Waldvögel auch außerhalb der Gärten genug zu fressen finden und nicht zu den Futterstellen kommen“, weiß NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann. „Auch der plötzliche Wintereinbruch am Zählwochenende mit starken Schneefällen in Süddeutschland hat daran nichts mehr geändert.“ Die Zahlen für die typischen Futterhausbesucher Kohlmeise, Blaumeise, Eichelhäher, Buntspecht, Gimpel, Sumpf-, Tannen und Haubenmeise sind aus diesen Gründen etwas niedriger als im Schnitt.
Gleichzeitig ist ein größerer Anteil an Teilziehern wegen der milden Temperaturen in Deutschland geblieben. „Es wurden mehr Ringeltauben, Heckenbraunellen und Rotkehlchen gezählt“, so Lachmann. Am häufigsten gesichtet wurde wie im Jahr zuvor der Haussperling vor Kohlmeise, Blaumeise, Feldsperling und Amsel.
Noch mitmachen
Schlechte Nachrichten gibt es von der Amsel. „Mit bundesweit nur 2,75 Amseln pro Garten fährt diese Art ihr mit Abstand schlechtestes Ergebnis ein, ein Rückgang von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Noch bis zum 15. Januar können übrigens Zählergebnisse nachgemeldet werden, auch die Eingabe von Meldungen, die per Post kommen, steht noch aus.