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Bad Laasphe,  Marburg

Geschichte(n) im Theater

„Cabaret!“ klingt nach leichter Unterhaltung, nach doppeltem Boden und ein klein wenig verrucht. „Cabaret“ klingt nicht nach Schule. Muss es ja auch nicht. Wenn das Cabaret nicht in die Schule kommt, fährt die Schule nach Marburg ins Erwin Piscator-Haus und sieht sich Geschichte an.

Drei Klassen der Jahrgangsstufe 10 sind nach Marburg gefahren und haben Theaterluft geatmet: Das Stück „Cabaret“ schien wie geschaffen zur Ergänzung gleich mehrerer Unterrichtsfächer. (Foto: privat)

Rund 80 Jugendliche aus den Klassen 10 der Realschule Schloss Wittgenstein in Bad Laasphe haben das getan. Es war ein langer Abend. Gut für die Augen, die Ohren und – einen anderen Blick auf die Geschichte.

Keinesfalls trocken

Die mitreißende Geschichte vor historisch-atmosphärischem Hintergrund mit Musik, mit Jazz, mit wilden Szenen: So kommt Geschichte selten ´rüber. Als dann im Publikum noch Nazi-Lieder tönen, der Beifall bröckelt, da ist klar: Geschichte ist kein bisschen trocken, wenn sie gut erzählt wird. So hatten die Schüler aus Wittgenstein das noch nie gesehen.

Begeisterung überwog

Gehört auch nicht: Jazz vom Anfang des letzten Jahrhunderts steht bei ihnen „normal“ eher nicht auf der Liste. Deswegen sind ihre Klassenlehrer und ihre Musiklehrerin Renate Hackler mit ihnen nach Marburg gefahren.
Erst kurz vor Mitternacht waren die jungen Wittgensteiner und Hinterländer wieder zu Hause. Das Echo: geteilt. „Toll“ überwog.