Kohlhiesels Töchter und ein Hinterländer Sprichwort

„Es Grimmet werd ned veer´m Haa gemoochd!“, besagt ein altes Hinterländer Sprichwort. Das „Grimmet“ (andernorts eher als Grummet bekannt) ist die zweite Mahd beim Heu und für das Vieh meist besser verdaulich. Die zweite Mahd kann aber nie vor der ersten (Heu-)Ernte gemacht werden. Der bildhafte Vergleich meinte, dass erst immer die ältere von zwei oder mehreren Töchtern unter die sprichwörtliche Haube gebracht werden muss.

In exakt diesem Dilemma steckt die jüngere von Kohlhiesels Töchtern im gleichnamigen Musical, das derzeit auf der Freilichtbühne Hallenberg auf dem Spielplan steht. Zwei Töchter hat er, der Gastwirt Kohlhiesel. Und unterschiedlicher könnten diese nicht sein.

Liesl, die ältere, ist ein wahrer Hausdrachen. Grob und raubeinig schmeißt sie das Geschäft. Ihre jüngere Schwester Gretel ist liebenswürdig, charmant und naiv – und kann sich über Verehrermangel nicht beklagen. Und nun kommt das Sprichwort zum Tragen: Die niedliche Gretel darf erst heiraten wenn die derbe Liesl unter der Haube ist. So wurde es der Mama auf dem Sterbebett zugesagt.

Ob und wie das Problem gelöst werden kann, das erleben die Zuschauer bei den noch anstehenden Aufführungen in Hallenberg. Noch neun sind im August und September angesetzt, nachdem schon tausende Zuschauer die schwungvolle, amüsante und auch sehr mitreißende Musicalfassung erlebt haben.

Einfach sehenswert

Die künstlerische Leitung hat Florian Hinxlage. Und die Vielzahl der Darsteller, die Reichhaltigkeit an Kostümen sowie nicht zuletzt die besondere Ausstrahlung der Freilichtbühne machen diese musikalische Komödie wieder einfach sehenswert.
Die Preise sind mit 9 und 12 Euro überaus moderat, und zu finden ist die Bühne im Freilichtbühnenweg 14 in Hallenberg.