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Freizeitbad AquaMar hat massive Schäden und bleibt geschlossen

Nahezu lebensgefährlich wäre jetzt das Schwimmen im „AquaMar“ in Marburg. Holzträger im Dach des Freizeitbads sind teilweise von tiefen Rissen durchzogen, wie die Stadt bei einer Kontrolle festgestellt hat. Bad muss daher aus Sicherheitsgründen geschlossen bleiben, wird wohl in diesem Jahr nicht mehr öffnen.
Für die Herbstferien hat die Stadt nun eine kurzfristige Lösung gefunden: Das Hallenbad in Wehrda kann in diesen zwei Wochen von den Vereinen und der Öffentlichkeit genutzt werden.

Sicherheit hat Vorrang

„Die Sicherheit der Menschen hat absoluten Vorrang. Deswegen haben wir nach Abwägung aller Fakten und vorliegenden Untersuchungsergebnisse entschieden, dass das AquaMar nicht wie geplant am Samstag nach der zweiwöchigen Reinigungs- und Reparaturphase wieder öffnen kann“, sagt Bürgermeister und Baudezernent Wieland Stötzel. „Zunächst müssen die Schäden fertig begutachtet und behoben werden.“ Während der jährlichen Schließzeit im September untersucht die Stadt das Gebäude auch routinemäßig auf Schäden in verschiedenen Bereichen, kleinere Reparaturen werden sofort umgesetzt.

Schäden am Dach

Ein Fachbüro hat in diesem Jahr bei der Untersuchung der sogenannten Holzbinder – spezielle Balken, die das Dach tragen – teilweise erhebliche Schäden festgestellt. Die Balken, die quer zum Schwimmbecken verlaufen, sind von Rissen durchzogen. Das betrifft fast alle Balken über dem Schwimmbecken. Diese Untersuchungen sind jedoch noch nicht abgeschlossen. „Das Fachbüro hat alle Risse kartiert und die Tiefe gemessen“, erklärt Oliver Kutsch, Fachdienstleiter Hochbau. Auf dieser Grundlage wurde die Statik neu berechnet und festgestellt, dass die Träger inzwischen überlastet sind. Auffälligkeiten wurden bereits auch im Dach über dem Lehrschwimmbecken und dem Sprungturm festgestellt.

Sauna ist nutzbar

Nicht von den Schäden betroffen sind das Aktionsbecken, die Verwaltungsbereiche, der Umkleidebereich und die Sauna. „Dennoch haben wir uns dagegen entschieden, das Aktionsbecken zum derzeitigen Zeitpunkt zu öffnen, denn es grenzt direkt an das Schwimmbecken an“, so Stötzel. Geöffnet wurde wieder die Sauna im AquaMar. Diese liegt in einem anderen Bereich des Gebäudes und kann – ohne Nutzung des Schwimmbads – problemlos genutzt werden.

Aktuell wäre das Schwimmen im Aqua Mar lebensgefährlich. Die Dachkonstruktion hat gefährliche Risse.

Eine genaue Zeit- und Kostenschätzung ist zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht möglich. Aber die Verantwortlichen sind froh, dass die Risse in der Dachkonstruktion während einer Routinekontrolle aufgefallen sind. Kurzfristig kann das Hallenbad in Wehrda für die Dauer der Herbstferien als Ausweichmöglichkeit für Vereine, Schwimmer/innen und Familien dienen. Und für die Hinterländer bieten sich natürlich die heimischen Schwimmbäder des Hinterlands an – vom „Nautilust“ in Gladenbach bis zur Lahn-Dill-Bergland-Therme in Bad Endbach.