Hessischer Rundfunk filmt im Seniorenzentrum
Jede Woche mittwochs wartet eine Gruppe von Bewohnern des Seniorenzentrums Wallau (SZW) sehnsüchtig auf einen Besucher: Der ist viereinhalb Jahre alt und kommt auf vier Pfoten daher. Wenn sie sein warmes, weiches Fell unter den Händen spüren, er seine feuchte Nase an sie drückt und um ein Leckerchen bettelt, öffnen sich die Herzen der Bewohner.
Viel Engagement
Jüngst aber stand aber nicht Therapiehund Nelson im Mittelpunkt, sondern es ging insbesondere auch um „Frauchen“ Inka Seibel. Ein dreiköpfiges Fernseh-Team des Hessischen Rundfunks war zu Gast im Seniorenzentrum. Der Retriever-Mischling ist der erste, den die Wohlfahrts- und
Sozialarbeit zum Therapiehund hat ausbilden lassen. Und Inka Seibel bringt hier eine Menge ehrenamtlichen Engagements mit hinei
Nelson begeistert
„Alle Bewohner, sogar die Demenzkranken erkennen Nelson immer wieder, mich leider nicht“, sagt die Besitzerin. Die Senioren sitzen im Kreis und gucken dem Hund nicht nur zu, sondern dürfen mit anpacken. Nelson wird von den Rentnern einmal mit einem Kochlöffel gefüttert, ein anderes Mal fällt das Leckerchen durch ein Rohr. Nelson muss den Bewohnern Socken, die sie über eine Hand stülpen, ausziehen und Ringe auf einen Stab auffädeln und er verabschiedet sich nach einer anstrengenden Stunde von jedem persönlich, in dem er mit der Pfote winkt oder die Handinnenfläche eines jeden Bewohners anstupst.
Auch das Team des Hessischen Rundfunks zeigt sich beeindruckt. Für Inka Seibel ist die Arbeit manchmal eine kleine Gratwanderung. „Ich wollte etwas Gutes tun und ihnen Zeit schenken.“ Sie sei, so sagt sie, damals ziemlich leichtfertig an die Therapiehundeausbildung gegangen, aber die Zeit sei arbeitsintensiv und hart gewesen. „Auch heute noch müssen wir vor jedem Einsatz üben.
Die Besuche im Seniorenheim in Wallau machen uns viel Spaß, aber sie sind auch sehr emotional und manchmal schwierig.“ Nelson habe zu einem Bewohner einen besonderen Draht gehabt und als
dieser verstorben sei, habe er den Bewohner gesucht und um ihn getrauert. Das Tier, das so temperamentvoll ist, hat zwei Seiten: „Nelson kann einerseits die Senioren zum Lachen bringen, andererseits ist er aber auch sehr sensibel und merkt, wenn es einem Menschen schlecht geht.“
Wichtige Hilfe
Nelson ist nicht nur für die Bewohner da, sondern unterstützt auch sein „Frauchen“ im Alltag, da es körperlich eingeschränkt ist. Er hebt Gegenstände auf, trägt diese von A nach B, bringt den Müll weg und räumt sogar die Spülmaschine ein.
Er ist nicht nur ein Helfer im Alltag, sondern gehört, genauso wie der kleine Flip, ein 1,5-jähriger Jack Russel Terrier, zur Familie. Linus, der Sohn von Inka Seibel, übt mit seinem Flip regelmäßig, denn dieser soll genauso wie Nelson als Therapiehund arbeiten. Dabei fallen dem neunjährigen immer wieder neue Lektionen ein.
Am Donnerstag
Der sechsminütige Beitrag läuft am Donnerstag, 12. März, ab 18.45 Uhr im hr-Fernsehen. Vom 9. bis 13. März strahlt der HR Kurzfilme zum Thema „Ehrenamt“ aus.