Backland.News
Oberdieten

„Unsere Befürchtungen bewahrheiten sich!“

„Natürlich stinkt der Müll. Und natürlich zieht der in großer Zahl Insekten an. Und mit Sicherheit fliegen leichte Bestandteile und Leichtverpackungen herum…“ Diese Äußerung hat eine Mitarbeiterin eines Wertstoffhofs in Oberscheld getätigt und damit entsprechende Befürchtungen, die auch die Oberdietener angesichts der aktuellen Planungen schon hatten, geschürt.

Immer wieder brennt es

„Und Brände auf solchen Anlagen kommen gar nicht so selten vor“, hat eine Oberdietener Bürgerin recherchiert und unter anderem diese Seite hier angeführt. „Am 16. Juni kam es, nur knapp drei Monate nach dem letzten Großbrand, erneut zu einem Brand einer Lagerfläche bei der Firma Knettenbrech bei Biebrich. Knapp sieben Stunden lang löschten über 60 Einsatzkräfte bei hohen Außentemperaturen den Müllhaufen…“, heißt es da unter anderem. Und die schlimmsten Ahnungen (auch im Hinblick auf die Freisetzung von Giften) scheinen sich damit zu bewahrheiten.

Ein Zettel mit Aufzeichnungen
Teilweise nutzten Bürger auch die Unterschriftenlisten, um Fragen und Kritik zu äußern. Sie fühlen sich übergangen und werfen der Verwaltung „Arroganz“ vor.

Was ebenfalls den Oberdietenern extrem übel aufstößt, ist das Gefühl des Übergangenwerdens. „Mir geht es darum, dass die zu erwartende Transparenz seitens der Gemeinde auch gewährt wird“, sagt beispielsweise Walter Hirschhäuser. „Der Ortsbeirat hatte Bedenken angemeldet und wollte eine Bürgerversammlung anberaumen“, erzählt er im Gespräch mit Backland.News. „Und da hieß es wohl lapidar, im Gewerbegebiet könnten gemäß den Vorgaben der Baunutzungsverordnung (BauNVO) gewerbliche Betriebe angesiedelt werden, ohne den Ortsbeirat oder die Bürger beteiligen zu müssen.“  

Bagger mit Schubvorrichtung auf einer Deponie.
Lärm, Gestank, Insektenplage sowie Freisetzung von Gift- und Gefahrenstoffen: Darauf wollen die Oberdietener lieber verzichten und wehren sich gegen die Planungen. (Beispielfoto)

Er wisse seit März, so Hirschhäuser weiter, dass da „was im Gange“ sei. Es sei eine Anfrage eingereicht worden für ein Grundstück im Oberdietener Gewerbegebiet. Und da sei man „auf die zweite Jahreshälfte“ vertröstet worden. Und nun sei auch klar, warum: Die Entsorgungsfirma hatte offenbar Vorrang – eigene Bürger das Nachsehen.

„Friss oder stirb?“

„Man kann miteinander reden und Argumente vorbringen. Aber nicht so, dass das Ganze eine Woche vorher herauskommt und man es vorgesetzt bekommt, gemäß der Redewendung: ‚Friss oder stirb!‘“, findet Hirschhäuser. Und er ist damit bei weitem nicht der einzige.

Heute um 18.30 Uhr!

„Am heutigen Dienstag sollten sich alle, die die Unterschriftenlisten unterzeichnet haben, um 18.30 Uhr am Breidenbacher Bürgerhaus treffen“, bitten die Sprecher. Jetzt gelte es, die Interessen zu vertreten. Auch jeder andere, der beitragen will, die Pläne zu verhindern, ist willkommen.